Ausgerutscht, auf den Kopf gefallen, ab ins Krankenhaus. Und was passiert jetzt mit deinem Hund? Hast du einen Menschen, der auf deinen Hund aufpassen kann? Und welche Informationen braucht dieser Mensch, um sich gut um deinen Hund kümmern zu können? Heike Vetter hat da ein paar Tipps für dich.
Gerade in einer Zeit, in der Tierheime aus allen Nähten platzen, Tierauffangstationen und Tierhilfsorganisationen nicht wissen wie sie die anfallenden Kosten stemmen sollen, wird der Ruf nach Patenschaften lauter. In diesem Zusammenhang handelt es sich meist um das Ersuchen nach Kostenübernahmen für Futter, Medikamente oder Sonstiges. Aber wie ist das im privaten Bereich mit einer Patenschaft für dein Haustier? Gibt es da eine Person, auf die ihr im Ernstfall zählen könnt? Die sich zuverlässig um deine/n Vierbeiner kümmern kann?
In einer Lebensgemeinschaft
Diese Frage stellt sich kaum jemand, der in einer Beziehung oder Lebensgemeinschaft mit einem anderen, ihm vertrauten Menschen lebt. Hier ist es meist so, dass die Tiere entweder gemeinsam angeschafft, oder zumindest vom Partner oder der Partnerin akzeptiert und respektiert werden. Es herrscht eine (vielleicht auch nur stille) Absprache darüber, für den Fall, dass eine Bezugsperson ausfällt: Die andere springt ein und kümmert sich auch um die gemeinsamen Tiere.
Wenn du alleine lebst
Nun finden sich aber in unserer Gesellschaft vermehrt Menschen, die alleine mit ihren Tieren leben. Die Gründe sind vielfältig und sehr persönlich. Was passiert also mit meinem Hund oder meiner Katze, wenn ich alleine lebe und ohne große Vorwarnung ins Krankenhaus komme? Oder du gerätst in die Situation, nicht mehr alleine zu Hause leben zu können. Immer mal wieder hört man von Tieren, deren Bezugsperson verstorben ist und um die sich nun niemand kümmern kann oder will. Oftmals landen diese Tiere dann im Tierheim!
Ab ins Tierheim?
Eine gruselige Vorstellung, wenn ich da an meine eigenen Hunde denke!
Es steht außer Frage, dass Tierheime sehr wertvolle Einrichtungen sind. Die hier arbeitenden Menschen geben alles, dass es den Tieren, die in ihrer Obhut sind, so gut geht, wie es die Umstände zulassen.
Patenschaft für deinen Hund
Also, wie könnte man eine solche Situation vorzeitig abwenden? Die Lösung ist auf den ersten Blick recht simpel: Ich suche eine Patenschaft für mein Haustier ! Im privaten Bereich handelt es sich bei einer Patenschaft für ein Tier vorrangig nicht um die finanzielle Unterstützung, sondern vielmehr um die Bereitschaft, das Tier im Ernstfall zu übernehmen, es zu versorgen und zu betreuen! Natürlich sollte diese Menschen über die wichtigsten Bedürfnisse deines Tieres informiert sein. Sie sollten Gewohnheiten, Vorzüge, aber auch Unarten kennen. Sie müssen nicht nur physisch und psychisch mit der Übernahme klarkommen, sondern es müssen auch die äußeren Gegebenheiten stimmig sein.
Wichtige Fragen
So ergeben sich beispielweise Fragen wie:
- Darf ein Tier in der Wohnung der Patenschaft gehalten werden?
- Oder kann der Mensch in der Zeit meiner Abwesenheit bei mir einziehen?
- Kann die Patenschaft die Zeit aufbringen, um die Versorgung meines Tieres zu gewährleisten?
- Hat dieser Mensch die Bereitschaft, eventuell anfallende Kosten zu übernehmen?
- Ist mein Haustier kompatibel mit den Tieren meiner Patenschaft?
- Oder müsste gar mein Tier etwas lernen, was es in meinem Alltag nicht braucht (z.B. Treppen laufen / S-Bahn fahren / länger alleine bleiben)?
Die Frageliste ist nicht abschließend, da es ratsam ist, hier sehr individuell vorzugehen.
Ein Gespräch
Mit Personen, die in der Auswahl für eine Patenschaft stehen, solltest du ein sehr offenes und ehrliches Gespräch führen! Dabei kommt es auch darauf an, die Bedenken des Menschen ernst zu nehmen um gegebenenfalls prophylaktisch nach Lösungen zu suchen. Alle das Haustier betreffenden Unterlagen sollten zusammen abgelegt sein. Eine Liste mit der Anschrift des Tierarztes, der Impfpass, die Steuermarke, die Tasso-Meldung, die für das Tier abgeschlossenen Versicherungen und nicht zuletzt, falls erforderlich, eine Medikamentenliste und/oder eine Unverträglichkeitenliste gegen Futter und/oder Medikamente.
Außerdem ist es ratsam, meinen eigenen Unterlagen eine Verfügung beizulegen, in der die Patenschaft erklärt und mein Wunsch, dass mein Tier von einem Paten oder einer Patin versorgt wird, klar zum Ausdruck kommt.
Fazit Patenschaft für Hunde
Mit einer Haustier-Patenschaft ist es so, wie mit einer guten Versicherung:
Hat man eine Patenschaft, macht es das Leben einfacher und sicherer!
Und wird die Patenschaft nie in Anspruch genommen, hatte man das Glück, immer selbst im Stande gewesen zu sein, dass eigene Haustier zu versorgen!
In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute und viel Glück bei der Auswahl eurer Tier-Patenschaft!
Heike Vetter
MENSCHmalHUND.de
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