* „You don’t get what you want, you get what you reinforce!“ – Bob Bailey
Welpen können dich in den Wahnsinn treiben! Isla ist 15 Wochen alt und hat in dieser Woche aufs Bett gepinkelt, die Stuhlbeine angenagt, einen Fremden angesprungen, meine Socken geklaut und im Garten vergraben, den Wassernapf umgeworfen und die Überschwemmung in der Küche zum Surfen genutzt. Welpen wissen nichts von gutem Benehmen. Die Regeln der Menschenwelt sind ihnen fremd. Sie tun einfach, was Welpen so tun. Simone Müller erzählt, was sie tut, wenn Welpen tun, was sie tun
Du hast die Wahl!
* Bob Bailey, der legendäre Tiertrainer sagt: Du bekommst nicht das Verhalten, das du dir wünschst, sondern das, welches du verstärkst (belohnst).
Du hast nun die Wahl:
- Entweder, du fängst an, zu verbieten, zu schimpfen, zu strafen und wirst zur nörgelnden Spaßbreme für deinen Hund.
Oder:
- Du lenkst dein Augenmerk auf gutes Verhalten, welches dein Hund zeigt, lobst und verstärkst dies, so dass er es in Zukunft häufiger zeigen wird. Ganz nebenbei wirst du zum Helden für deinen Hund, an dem er sich gerne orientiert und mit dem er gerne zusammen ist.
30 Leckerchen in 30 Minuten
Das Spiel „30in30“ kann dir bei diesem Perspektivwechsel behilflich sein:
Zähle 30 Leckerchen in deine Leckerchentasche und stelle deinen Handytimer auf 30 Minuten.
Nun belohnst du 30 Minuten lang JEDES Verhalten deines Hundes, das dir gefällt. Versuche, in dieser Zeit alle 30 Leckerli für gutes Verhalten zu verfüttern. Du kannst das Spiel draußen auf dem Spaziergang spielen, im Haus, beim Futter richten, abends vor dem TV oder im Restaurant.
Es lenkt deine Aufmerksamkeit weg vom Smartphone und hin zu deinem Hund. Du wirst erstaunt sein, wie viel schönes, angemessenes Verhalten dein Hund in den unterschiedlichen Situationen zeigt, welches wir aber leider immer wieder übersehen weil der Hund in diesen Momenten ja gerade nicht stört und wir uns daher auf andere Dinge konzentrieren.
Isla’s gutes Verhalten bei diversen 30in30 Runden in dieser Woche war unter anderem:
- Stehenbleiben und ruhig schauen beim Anblick einer Katze (statt losrennen)
- Mich anschauen als ein anderer Hund entgegenkam (statt hinlaufen, bellen etc.)
- Sich ruhig hinlegen, als wir an einer Parkbank Pause gemacht haben (statt quengeln)
- Vom Mauseloch ablassen und mir nachkommen ,als ich gesagt habe, dass wir weitergehen (statt weiterbuddeln)
- Unaufgefordert zu mir zurücklaufen
- Beschäftigung mit dem Kauspielzeug (statt Tischbein)
- Ruhig abwarten, während ich das Futter zubereite (statt herumhüpfen)
- Besuch mit 4 Füßen auf dem Boden begrüßen (statt hochspringen)
- Pipi im Gras (statt in der Wohnung)
Welches gute Verhalten hat dein Hund heute schon gezeigt? Hast du es belohnt?
Bildquelle
- Michelle Mäder, MMM Photographie in Stuttgart, https://www.facebook.com/mmm.photography.95/
- Artikelserie: Puppy Diaries
- Themenseite: Welpen
Über die Autorin
Simone Müller ist geprüfte Hundetrainerin (ATN) und trainiert mit ihrer Hundeschule Training4Paws in der Nähe von Mosbach und Ludwigsburg. Neben Einzelcoachings, Workshops und Seminaren bietet sie als Anglistin auch Übersetzungsdienste für englischsprachige Dozenten zu Hundethemen an.
Nähere Infos zum Angebot unter https://www.training4paws.de
Simone ist Mitglied der Trainervereinigung Trainieren satt Dominieren und dem Berufsverband der Pet Dog Trainers of Europe (PDTE).
Folge Training4Paws auf Facebook: https://www.facebook.com/training4paws.de
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