Nachschnüffeln für Leinenrambos

Dein Hund hat Probleme mit Hundebegegnungen? Direkter Nase-an-Nase-Kontakt ist ihm zu viel? Da bist du nicht alleine. Es gibt sooo viele Hunde, die Schwierigkeiten haben mit Hundebegegnungen, weil sie schüchtern sind, zu oft überrannt oder gebissen wurden. Es gibt aber eine kleine, einfache Möglichkeit, deinem Hund Kontakt zu anderen Hunden zu ermöglichen. Sozialkontakt light sozusagen. Sonja Meiburg erklärt dir, wie du das „Nachschnüffeln“ für dich und deinen Hund nutzen kannst.

Nachschnüffeln

Es ist mal wieder High Noon in der Nachbarschaft. Du gehst mit deinem Fiffi ums Eck und plötzlich steht sein Erzfeind direkt vor eurer Nase. Fiffi verliert ein wenig die Contenance und muss sich brüllenderweise ein wenig reinsteigern, bis der Erzfeind an euch vorbeigezogen ist. Du atmest tief durch, gehst deiner Wege und überlegst, wie schade es ist, dass dein Hund so gar keinen Kontakt zu Artgenossen haben kann.

Warte mal!

Aber halt, stopp, warte mal! Es gibt eine einfache Möglichkeit, wie du deinem Hund einen ungefährlichen Kontakt ermöglichen kannst: Lass ihn nachschnüffeln! „Nachschnüffeln“ bedeutet, dass du Fiffi nach einer Hundesichtung die Duftspur des soeben vorbeigezogenen Vierbeiners aufnehmen lässt. Du gehst also mit deinem Hund dorthin, wo der andere Vierbeiner eben noch war, deutest auf die Spur und ermunterst deinen Hund, dort mal zu schnüffeln. Viele Vierbeiner nehmen das Angebot gerne an und schnuppern die Duftspur akkurat ab. So kann Fiffi checken, wie der andere Hund so drauf ist, ohne dass er in den direkten Sicht- oder Körperkontakt treten muss. Sozialkontakt light.

Die Voraussetzungen

Damit das Nachschnüffeln deinem Hund auch wirklich etwas bringt, gilt es ein paar Voraussetzungen einzuhalten:

Wenn du die Voraussetzungen einhältst, kann dein Hund seine Neugier auf andere Hunde wiederentdecken und auf eine ungefährliche Weise Kontakt aufnehmen. Probier’s mal aus!

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Kommentare

4 Antworten zu „Nachschnüffeln für Leinenrambos“

  1. Jessica Schenk

    Ich habe eine Frage, die so halb hier her passt. Wir haben auch die Probleme, meine Hündin ist skeptisch/hat Angst und geht nach vorne. Da wissen wir wie wir mit umgehen, weil wir das ständig üben können. Anders ist es bei Bekannten Hunden, die sie mag. Da gibt es nicht viele, aber da ist sie dann so aufgeregt und freudig, dass sie ein Känguru ist…sie springt dann freudig nach vorne. Ist natürlich alles noch schöner als das andere, aber ich bin mir hier total unsicher. Beispielsweise wir begegnen einem bekannten Hund und sie wird freudig aufgeregt. Weitergehen? Distanz? Ein Alternativverhalten wie unser „Start“ und als sekundären Verstärker hinlassen?
    Und bei Freunden… Sie ist generell super aufgeregt. Bisher sind wir über diese anfangs Aufregung hinweg, also ohne Begrüßung. Dann ist okay. Aber natürlich möchte sie jeder auch begrüßen.. sie ist dann aufgeregt, aber möchte hin. Ich möchte natürlich auch meine Freunde umarmen zu begrüßen (als Ziel zumindest), ich habe aber auch noch nicht den Ansatz gefunden das herauszufinden, was am stressfreisten für alle wäre. Gäbe es da vielleicht einen Tipp zu?

    1. Liebe Jessica,

      vielen Dank für deine Nachricht.
      Ich verstehe nicht so ganz, was du von deiner Hündin möchtest. Sie hat ein Problem mit fremden Hunden, aber damit wisst ihr umzugehen.
      Sie ist freudig aufgeregt, wenn sie zwei- oder vierbeinige Freunde trifft. Aber das ist doch okay, oder? Ich habe ihr Verhalten natürlich nicht in natura gesehen, daher frage ich mich, was dich daran stört. Bellt sie dann arg? Wirft sie die anderen Hunde oder Menschen um? Ist sie dann nicht mehr ansprechbar?

      Prinzipiell hilft natürlich bei sämtlicher Aufregung oft erstmal eine Distanz, in der der Hund noch ansprechbar ist. Und als Belohnung für gutes Verhalten könntest du dann die Annäherung an ihre Freunde verwenden. Ob das für euch sinnvoll ist, ist aus der Ferne natürlich schwer zu sagen.
      Aber vielleicht konnte ich dir dennoch ein wenig helfen.

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

  2. Alicia

    Hey! Vielen Dank für den schönen Beitrag. Ich würde zu meinem „Problem“ echt gerne eure Meinung wissen…
    Ich habe 3 Hunde. Eine alte 12jährige Hündin und zwei Zweijährige Rüden. Alle drei sind eigentlich vernünftig sozialisiert, wollen keinen aufessen und machen keinen Ärger.
    ABER einer meiner Rüden erstarrt so ziemlich bei jedem Hundekontakt an der Leine. Er fixiert nicht – das würd ich absolut unterbinden, er ist einfach wirklich aufgeregt und muss sich alles in Ruhe anschauen. Ich steh dabei auch nicht frontal zu den Ankommenden, sondern platzieren uns möglichst seitlich und schaffe etwas Abstand.
    Meine zwei Anderen kennen das Spiel und warten geduldig – solange Charlie braucht, bis wir weitergehen können.
    Ich würde den Kleinen als eher schüchtern bezeichnen. Er läuft Hunden im Freilauf einige Meter entgegen, weil er wirklich sehr gerne Hunde trifft, setzt sich dann ins Gras und hofft darauf begrüßt zu werden. Passiert der Hund ihn uninteressiert, hört man regelrecht sein Herz brechen… er bleibt dann im Gras sitzen und kommt uns dann nach. Bin nie weit weg, vllt 5-10 m und warte auf ihn.

    Ich will bei den Hundebegegnungen an der Leine nicht damit anfangen ihn hinter mir herzuzerren. Ich will nicht, dass er die Situation dann mit einem unangenehmen Gefühl verbindet, weil ich ihn hinterherschleife (hab das schon ausprobiert, gefällt mir nicht). Ergo Hundebegegnung an Leine = „Schmerz“/Unangenehmes Gefühl. Das ist ja Mist.

    Habt ihr eine Idee, was ich machen kann? Ich würde ihm gern diese Unsicherheit nehmen, sodass er nicht erstarrt und die Beinchen nicht mehr heben kann vor Aufregung.

    Für ihn ist es im Freilauf wirklich ein Highlight mit Hunden spielen zu dürfen und seine Freunde zu treffen. An der Leine gibt es keinen Hundekontakt, es sei denn, das Gegenüber leint seinen Hund nicht an und der Hund ist super entspannt und hat ein vernünftiges Verhalten, was auf eine positive Begegnung zielt. Dann find ichs bekloppt, meine drei panisch abzuschirmen oder Leuten Stress zu machen. Bei etwas unberechenbaren Kandidaten, bitte ich ums Anleinen.

    Achso. Charlie, mein kleiner „Problemfall“ ist in diesen Situationen nur sehr schwer ansprechbar. Er ist voll konzentriert in dem Geschehen. Er schaut und ist leise. Ich stelle uns auch so auf, dass wir nicht ineinanderlaufen. Wir schaffen Abstand, so viel eben möglich ist.

    Würde ihm gern irgendwie konstruktiv helfen, aber Leckerchen ist da auch nix für ihn. Hat er keine Zeit für (Er ist null verfressen)…

    1. Liebe Alicia,

      danke für deine Frage.

      Was die Ansprechbarkeit angeht: Die ist oft eine Frage der Distanz. Auf mehr Distanz ist die Ansprechbarkeit in der Regel höher. Wenn du also trainieren möchtest, macht es Sinn, nicht zu warten, bis Charlie nicht mehr weitergehen kann, sondern bereits eher mit dem Training einzusetzen. Auf unserer „Leinenrambo“-Seite findest du dazu auch sehr gute Videoanleitungen. Dein Hund ist zwar kein Leinenrambo, aber das Training ist dasselbe, wenn er nicht mehr ansprechbar ist.

      Bist du schon zu nah dran, dass nur noch „Gucken“ geht, dann ist das doch eigentlich keine schlechte Strategie. Charlie kann sich alles in Ruhe anschauen und geht dann weiter. Es wäre natürlich schon schön, wenn du ihm diese Aufregung ein wenig nehmen könntest. Aber dafür brauchst du auf jeden Fall mehr Abstand ;) Training beginnt immer dort, wo ein Hund noch ansprechbar ist und noch mitarbeiten kann.

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

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