Das muss aufhören: Blocken, häusliches Programm und co.

Eigentlich wollten wir über das vermaledeite „Blocken“ sprechen und warum es Quatsch ist, dem Hund bestimmte Plätze, Räume, whatever, zuweisen zu wollen. Aber wenn drei Trainerinnen beieinander sitzen, kommt man schnell vom Hölzchen aufs Stöckchen.

Hund liegt auf Decke und sieht in die Kamera, Foto: Sabine Fehrenbach (2J5A4572) - Hey-Fiffi.com
Bildquelle: Sabine Fehrenbach, Fehdogs Fotografie

Schließlich hat jede von uns schon mal irgendeinen Blödsinn an Erziehungsmethoden gehört, jede Menge aversiv erzogener Hunde erlebt. Und wir kennen alle möglichen Begründungen, warum es irre wichtig ist, dem Hund doch mal zu erschrecken oder zu bedrohen. Egal, ob es um Leinenpöbelei geht, Trennungsstress, Angsthunde. Irgendwie kommt immer irgendjemand auf die Idee, dass man den Hund nur mal richtig einnorden müsse, damit er wieder funktioniert. Dabei wissen wir doch heutzutage, dass das nicht notwendig ist und dass es jede Menge andere Möglichkeiten gibt, einen Hund zu erziehen.

Okay, wir plaudern aus dem Nähkästchen. Sonja Meiburg, Carolin Hoffmann und Regine Hochhäusler. Viel Spaß beim Ohrenschmaus!

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Kommentare

9 Antworten zu „Das muss aufhören: Blocken, häusliches Programm und co.“

  1. Anonymous

    Ich finde den Podcast schon ziemlich extrem. Ihr wünscht euch, dass ihr die Sichtweise der Menschen ändern könnt, aber man hat das Gefühl, dass man sich immer auf EINE Seite stellen muss. Ich bin absolut gegen Gewalt im Hundetraining und ein bedrohliches Blocken, auch wie von euch erwähnt, zB bei der Leinenführigkeit, ist definitiv keine Lösung. Aber Hunde, die so eng mit uns zusammen leben und die sich frei entfalten können, die wissen, welches Verhalten sich lohnt und deren Bedürfnisse berücksichtigt werden, die eine gute Bindung zu uns haben und die doch so viel mehr sind als ein Teil der behaviorostischen Lerntheorie, denen kann man sich zB doch auch mal in den Weg stellen, ohne dass sie daran zerbrechen. Ich brauche doch nicht für jede Handlung meinerseits ein vorher trainiertes Signal. Manchmal habe ich das Gefühl, dass man sich in eine Art Schranken begibt, die einen in seinem intuitiven, freundlichem und fairem Handeln einschränkt, weil man so vieles nicht darf, wenn man sich für das positive Training entscheidet. Dabei soll es doch eine Bereicherung sein. Vielleicht sollte man das Wort blocken durch Adjektive wie bedrohlich, einschüchternd, massiv o.ä. ergänzen, weil es doch genau DAS Blocken ist, was man nicht will!

    1. Grüß dich,

      danke für deine Nachricht.

      Allerdings verstehe ich nicht so ganz, was du meinst. Im Podcast grenzen wir doch einschüchterndes Blocken gegen simples Im-Weg-Stehen ab.

      Liebe Grüße,
      Sonja

  2. Anonymous

    Hallo Sonja, Du machst zu Beginn den Unterschied, was ich richtig gut fand. Das wurde allerdings noch mal aufgegriffen und dann ging es wieder darum, ein Signal einzuführen, damit der Hund weiß, dass er gleich geblockt wird. Das meine ich, dass doch nicht für wirklich jede Aktion meinerseits immer ein Signal auftrainiert sein muss. Und dass man, wenn man den Begriff „Blocken“ verwendet, einfach dazu schreibt, was man eigentlich meint. Verstehe mich nicht falsch, ich finde die meisten Ansätze super, aber kann es nicht manchmal auch zuviel sein?

    1. Also ich wüsste wirklich nicht, warum es „zu viel“ sein sollte, wenn man dem Hund vorab sagt, was als Nächstes passiert. Hilft dem Hund, hilft mir, macht keine Mühe. Drei Mal Win ;)

  3. Anonymous

    Hallo ! Vielen Dank für den super Podcast, den ich sehr interessiert angehört habe ! Ich finde es echt sehr wichtig, dass man sich immer wieder über dieses Thema mit der Gewalt und wo sie anfängt Gedanken macht. Da bin ich lieber auch einmal zu viel zu vorsichtig, als anders rum. Mich erschreckt auch immer wieder, wie wenig Gewalt überhaupt als solche wahrgenommen bzw. erkannt wird. Ich halte es da für sehr wichtig, die Körpersprache des Hundes gut lesen zu können und sich überhaupt damit zu beschäftigen, damit man überhaupt merkt, dass da gerade was passiert mit dem/im Hund…. Das ist halt ein sehr komplexes Thema und man lernt das leider nicht von heute auf morgen, da muss man echt geduldig sein mit sich und auch mit kleinen Schritten „zufrieden“ sein. Wie mit unseren Hunden auch :-) Aber wenn ich mir SEHR sicher bin, dass mein Hund mit meiner Einwirkung XY auf ihn „fine“ ist (z.B. mal in den Weg stellen oder ähnlich harmlosere Dinge), geht das vielleicht auch mal ohne ein auftrainiertes Signal, denke ich ??? Aber da ICH mir leider als Hundeanfängerin so selten sicher bin, versuche ich es dann doch lieber, wenn möglich, anzukündigen o.ä.
    Nochmals MERCI und viele Grüße von Heike

  4. Gast2

    Ich bin auch für gewaltfreies Training und habe 7 Jahre lang mit meinem sehr dominanten Rüden über positive Verstärkung trainiert. Leider hat er gewisse Verhaltensweisen dennoch beibehalten, die mich und ihn in große Gefahr bringen,auch andere – und für Dich im Ernstfall haften muss. Bei ihm half, das unerwünschte Verhalten mit einer Wasserspritze zu unterbrechen, was ja keine Grausamkeit darstellt, sowie ein Halti,damit er mich nicht mehr vor ein fahrendes Auto ziehen kann. Für beide Massnahmen wurde ich gleich böse kritisiert..das finde ich doch sehr einseitig und ideologisch,nur der Hund zählt, ob sein Mensch wegen ihm jahrelang in Physiotherapie gehen muss, ist egal. Selber schuld. Dieses Verständnis gefällt mir nicht.

    1. Liebe Monika,

      danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, noch einen weiteren Post zu schreiben.

      Natürlich verstehe ich deinen Ansatz „Bei mir hats aber funktioniert!“. Da wir deine Art des „gewaltfreien Trainings“ nicht gesehen haben, können wir natürlich nicht sagen, warum das nicht geholfen hat. Da du oben geschrieben hast, dass in bestimmten Situationen Leckerlis nicht mehr funktioniert haben, hab ich da so eine Vermutung ;) Aber wie schon gesagt: Das können wir von hier aus nicht beurteilen. Du wusstest dir halt nicht mehr anders zu helfen.

      Wir wissen aber so viel (und das habe ich oben ja auch schon geschrieben): Es gibt irre viele Studien (die wir zB in einem unserer letzten Podcasts verlinkt haben), die aufzeigen, dass aversives Training zu sehr viel mehr Aggression als vorher führen kann. Daher verzichten wir auf Wasserflaschen und co. Aus gutem Grund halt ;)

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

  5. Gast2

    Das positive Verstärken und Umlenken hat seine Grenzen, z.B. bei triebstarken,dominanten Rüden,die einen Konkurrenten sehen. Leider hören das die Ideologen nicht gerne. Aber so ein Hund pfeift in diesem Moment auf das beste Leckerlie aller Zeiten und fügt Dir schlimme Zerrungen zu,damit er seine Aggressionen ausleben kann.

    1. Grüß dich, Monika,

      danke für deine Nachricht.

      Nein, das hat keine Grenzen :) Die Grenzen liegen da meist beim eigenen Wissen. Mittlerweile wissen wir zum Beispiel, dass es keine „dominanten“ Rüden gibt, die „Konkurrenten“ sehen. Die Dominanztheorie ist schon sehr lange sehr veraltet.

      Wenn dein Hund auf das Leckerli pfeift, war es nicht die richtige Belohnung oder, und das ist wahrscheinlicher, du warst zu nah am Auslöser dran und hast nicht aufgepasst und damit dein Training nicht sauber strukturiert oder auch keine passenden Abbruchsignale (ja, auch die gehen, ohne den Hund zu bedrohen) aufgebaut.

      Wie so oft gilt: Wir arbeiten hier alle zum Teil mit hochgradig gefährlichen, starken, großen Hunden. Und wir arbeiten nett mit ihnen. Weil es, wie du vielleicht in einem unserer letzten Podcasts schon gehört hast, jede Menge Studien gibt, die aufzeigen, dass aversive Reize die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Hund aggressives Verhalten zeigt. Und genau das wollen wir ja nicht ;)

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

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