Warum wird immer noch aversiv trainiert?

Hund wird an Geschirr angefasst, Foto: Sabine Fehrenbach (2J5A0401) - Hey-Fiffi.com
Bildquelle: Sabine Fehrenbach, Fehdogs Fotografie

Schon seit vielen Jahren zeigen Trainerinnen und Trainer, dass es möglich ist, Hunde ohne Schreck- und Schmerzreize zu erziehen. Dennoch gibt es immer noch viele Menschen, die eine derartige Erziehung propagieren.

Woran könnte das liegen? Es ist ja nicht so, dass Menschen ihre Hunde hassen und es ihnen deswegen Spaß macht, ihre Hunde zu erschrecken, zu bedrohen oder ihnen sogar Schmerzen zuzufügen. Anja Petrick und Sonja Meiburg versuchen, eine Antwort zu finden.

Kommentare

2 Antworten zu „Warum wird immer noch aversiv trainiert?“

  1. Anonymous

    Liebe Sonja,

    danke für dieses tolle Gespräch mit Anja ! Vielleicht könnt ihr es hier veröffentlichen, wenn ihr Buch erscheint ? Das würde mich sehr interessieren, da mich dieses Thema, warum Gewalt angewandt wird im Training, auch immer wieder umtreibt…
    Ich denke, die Gründe sind sehr vielschichtig und es gibt, wie immer, keine einfache Antwort. Das macht ihr in eurem Gespräch ja ebenfalls so deutlich. Vermutlich ist aber gerade das, nämlich der Wunsch nach schnell umsetzbaren und praktikablen Antworten, aber auch einer DER Gründe für ein solches Training ? Beim positiven Training muss man sich, so empfinde ich es, schon etwas Gedanken machen zu dem Warum des Verhaltens, das man verändern möchte, den dahinter stehenden Bedürfnissen und wie man sie alternativ befriedigen kann und einen guten Trainingsaufbau überlegen, möglichst mit variablen Belohnungen. Wie du mir ja schon mal geschrieben hast, ist das ein „Handwerk“, was man erlernen kann. Das geht aber nicht von heute auf morgen und schon gar nicht „auf Knopfdruck“ und man muss auch die Zeit dafür haben…
    Darüber hinaus komme ich immer wieder darauf zurück (wie ihr ja auch im Gespräch), dass das Lesen können des Hundes einer DER Schlüssel ist im Zusammenleben mit Hunden. Und man muss sich trauen, Expertenwissen zu hinterfragen ! Das ist beides auch nicht so ohne…
    Ich persönlich habe ja nun seit knapp drei Jahren meinen ersten Hund. Sie ist aus dem rumänischen Tierschutz und ich bin super happy mit ihr :-) Als ich sie bekam war ich aber auch total unsicher und wusste nicht, wie ich nun dem Hundchen beibringen soll, was es darf und was nicht. Die Tierschützerin, von der ich sie bekommen habe, riet mir zu Zischlauten und zum Pieksen in die Seite bei „Fehlverhalten“. Das habe ich eine Weile so praktiziert und aber sehr schnell festgestellt, dass der Hund handscheu wurde, Angst vor mir hatte und die Mäuse nicht hergab, sondern immer schneller runterschluckte … All das wollte ich natürlich nicht. Über die Infoseite meines Hundefutters, das ich damals fütterte, bin ich auf „Trainieren statt dominieren“ aufmerksam geworden und habe angefangen viel zu lesen und selbst zu recherchieren, von Anders Hallgren bis hey Fiffi :-) Manchmal sind es auch solche Zufälle, die einem den Weg weisen.

    Letztlich hängt die Frage, warum sich Menschen für die eine oder die andere Variante einer Methode entscheiden vielleicht auch damit zusammen, worauf der MENSCH am besten reagiert, sprich, was das MENSCHLICHE Belohnungssystem im Gehirn am besten aktiviert ? Who knows ?
    Dann nochmals danke für das Gespräch und ich bin gespannt auf die Fortsetzung !

    1. Grüß dich,

      wow, ganz lieben Dank für deine Gedanken!

      Ja, ich könnte mir gut vorstellen, dass das einiges ausmacht: Dass nettes Training anfangs kompliziert erscheint, weil man sich mit der Materie noch nicht so auskennt. Dass Strafen durchaus das menschliche Belohnungszentrum ansprechen können (sie hemmen den Hund ja oftmals erstmal und das wird als „Erfolg“ verbucht).

      Klasse, dass du dich so eingelesen und informiert hast. Deine Hündin wird dafür sehr dankbar sein <3

      Liebe Grüße
      Sonja

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