Mann hat´s nicht leicht…

Es gibt verschiedene Methoden einen Hund zu trainieren, genauso haben unsere Vierbeiner auch unterschiedliche Charaktere.
Weil das alleine nicht schon kompliziert genug ist, kommen auch noch unsere eigenen Eigenheiten dazu und machen das Chaos perfekt. Was dabei auffällt, ist, dass insbesondere Männern der Umgang mit dem Hund nach dem TSD Grundsätzen (TSD: Trainieren statt dominieren) sichtlich schwerfällt. Christian Fieder, Trainer in der Hundeschule Holledau, hat mal überlegt, warum das so sein könnte.

Was mir so dazu einfällt: Oft ist es so, dass uns Männern der Zugang zu unseren Gefühlen nicht leicht fällt. Wie soll es mir dann möglich sein, sich in die Gefühlswelt meines Hundes zu begeben?
Beim Training nach den TSD-Grundsätzen geht es oft darum, dem Hund zu zeigen, dass er etwas toll gemacht hat, und dass man sich als Herrchen darüber freut. Auf diese Art und Weise lässt sich der Lernerfolg für unseren Vierbeiner zusätzlich verstärken. Leider ist es ganz und gar nicht männlich, wenn ich aus mir herausgehe und mich lachend und hüpfend über das eben gezeigte Verhalten meines Hundes freue und ihn anfeuere. Was wohl fremde Menschen, die mich irgendwo zufällig sehen, dann von mir denken?

Meinem Chef sag ich ja auch nicht „Danke“!

Lara Meiburg Photographie
Bildquelle: Lara Meiburg Photographie

Außerdem ist es doch selbstverständlich, dass mein Hund macht, was ich ihm sage! Das wäre, als würde ich mich bei meinem Chef für den Gehaltseingang bedanken.
Tatsache ist, dass jeder einen wohlerzogenen und gut folgenden Hund haben möchte und dies ist einzig und alleine durch konsequentes und stetiges Training möglich.
In Bezug auf Hundetraining gibt es verschiedene Ansätze, die auf unterschiedlichen Wolf / Hund Studien basiert, die unterschiedlich aktuell sind. Aktuellste Studien besagen, dass Hunde am besten in einem stressfreien, entspannten Umfeld lernen. Was uns zu dem Gedanken des TSD bringt. Mal ehrlich: Wer schimpft und straft seinen Hund schon gern? Es ist doch ein viel schöneres Gefühl, im Training auf eine freundliche und positive Art mit seinem Hund zu trainieren.

Auch Männer können umdenken – Es lohnt sich!

Das verlangt von jedem Einzelnen ein Umdenken (falls nicht schon geschehen) im Umgang mit seinem Hund. Also liebe Männer: Probiert es mal aus, freut euch über euren tollen Hund, wenn er etwas richtig gemacht hat! Geht aus euch raus! Feuert ihn an!
Ihr werdet sehen, wie sich die Mimik eures Hundes zum Positiven verändert, wenn er auf euch zu gelaufen kommt, von euch gelobt und angefeuert wird. Das zündet den emotionalen Turbo eures Hundes!

Und glaubt mir: Die Frauen stehen drauf!

Über den Autoren Christian Fieder

Christian Fieder
Bildquelle: Christian Fieder

Christian Fieder war seit 2013 stolzer Besitzer des Silberlabbi-Rüden Leopold und seit 2015 Co-Trainer in der Hundeschule Holledau.

Zu seinen Hobbys zählen: Bergwandern, Mountainbiken, Skifahren und Schwimmen.

Er spricht fließend Deutsch, Englisch, Bayrisch und Sarkastisch.

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Kommentare

3 Antworten zu „Mann hat´s nicht leicht…“

  1. Stephan Hartmann

    So witzig. Ich bin selbst angehender Hundetrainer. Und mein Hund heißt auch Leopold und ist ein Silberlabbi.

    1. Das ist ja wirklich ein witziger Zufall :D :D

  2. Christl

    Hallo Christian, sehr schön geschrieben. Und was mir immer mal wieder auffällt bei euch Jungs: Selbst loben kommt oft sehr rauh, halt männlich rüber. Egal ob Hund oder Pferd, zur vermeintlichen Belohnung wird erst mal feste drauf geklatscht:Klopf Klopf Klopf – gut gemacht Brauner und zur Belohnung gibt es noch ein paar blaue Flecken dazu. Aber mal im Ernst: es ist so völlig piepschnurzegal was irgendwelche sich gerade im Moment der richtigen Bestätigung und Belohnung befindlichen Menschen in deiner Nähe von der Situation halten. Nur wenig später sind es oft gerade diese, die dich um deinen tollen, mit Begeisterung beim gemeinsamen Miteinander harmonierenden Hund beneiden. Der Weg ist wie so oft das Ziel und warum sollte man sich diesen hart gestalten, wenn es doch auch schön geht.

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