Die Hunderasse Labrador Retriever

In unserer Reihe „Rassebeschreibungen ungeschönt“ möchten wir dir einige beliebte Hunderassen vorstellen. Wichtig ist zu wissen, dass eine Rassebeschreibung ein von Menschen erdachtes Idealbild darstellt. Das heißt, dass nicht jeder Rassehund seiner Rassebeschreibung entspricht. Jeder Hund ist ein Individuum. Außerdem solltest du wissen, dass manche Rasseeigenschaften auf dem Papier zwar ganz nett klingen, in Wirklichkeit aber je nach Lebenssituation des Hundes zu unerwünschten Verhaltensweisen führen können. Hundetrainerin Tanja Bischof hat da mal was zu „ihrer“ Hunderasse, dem Labrador Retriever, zusammengefasst.

Labrador Retriever

Labrador Retriever: Beschreibung

Der Labrador Retriever ist eine von der FCI anerkannte britische Hunderasse (FCI-Gruppe 8, Sektion 1, Standard Nr. 122, Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde) . Namensgebend für den Labrador Retriever ist die Halbinsel Labrador und seine Vorfahren stammen von der kanadischen Ostküste (siehe Labrador Retriever bei Wikipedia). Der “wahre” Labrador wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts in England gezüchtet. Der speziell auf die Arbeit für den Schuss danach gezüchtete Jagdhund mit der großen Apportier- und Wasserfreude, soll geschossenes Wild (Ente, Fasane, Hase apportieren). Die Bezeichnung „Retriever“ kommt aus dem Englischen und leitet sich von „to retrieve“ ab. Das bedeutet „zurückbringen“.

Erscheinungsbild des Labrador Retrievers

Labrador Retriever

Laut Rassebeschreibung ist der Labrador ein mittelgroßer und kräftig gebauter Hund mit einem breiteren Schädel und deutlichem Stopp. Rassetypisch ist die sogenannte “Otterrute”, die sehr dick am Ansatz und mit dickem Fell bedeckt ist. Das Haarkleid des Labradors soll mit guter Unterwolle sein, außerdem kurz und dich und harte Haare haben und es sollte nicht wellig sein. Mittlerweile unterscheidet man zwischen einer Showlinie und einer Arbeitslinie. Die Showlinie verkommt oft leider zu einem sehr schwerfälligen und zu reichlich gefütterten Hund, während die Arbeitslinie oft zu leicht vom Gebäude wird und manche mehr windhundartig wirken. Beide Extreme sollten nicht sein und werden im Rassestandard auch so nicht beschrieben.

Labrador Retriever: Farben

Der Labrador ist mittlerweile in unterschiedlichen Farben anerkannt. Die ursprüngliche Fellfarbe eines Labradors war zunächst schwarz. Durch die Farbe gelb, die nur rezessiv vererbt wird, wurden später die gelben Labradors neben schwarz anerkannt. Erst ab 1899 wurden gelbe Labradore nicht mehr als Fehlzüchtung angesehen. Der erste braune Labrador wurde im Jahr 1964 zugelassen.

Gesundheit und Krankheiten des Labrador Retrievers

Zuchtziel der Retriever Clubs sollte sein, erbliche Defekte und Krankheiten zu vermeiden und zu bekämpfen durch Erfassung und Zuchtvorgaben. Verbreitet beim Labrador sind erbliche Erkrankung des Bewegungsapparates wie Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED) und Osteochondrosis (OCD), um nur einige zu nennen. Auch Augenkrankheiten wie PRA oder HC können beim Labrador vorkommen. Leider gibt es auch immer wieder Labradore die an Epilepsie erkranken. Es gibt mittlerweile eine stattliche Anzahl an Gentests, anhand derer man diverse Erkrankungen ausschließen kann. Ziel dieser Gentest sollte sein, kranke Hunde zu vermeiden und nicht, Trägerhunde aus der Zucht auszuschließen. In den Datenbanken der Retriever Vereine findet man Gesundheitsergebnisse und Gentests der Elterntiere. Je mehr man über eine Verpaarung weiß, umso eher kann man erblich bedingte Krankheiten ausschließen. Leider ist Zucht letztlich nicht ganz so einfach und nur weil die Elterntiere gesund sind, heißt es noch lange nicht, dass die Nachkommen es auch sein werden. Um eine große Bandbreite an Gesundheitsergebnissen zu erzielen, sind Züchter auch auf ihre Welpenkäufer angewiesen. Viel zu oft hört man, dass man mit dem eigenen Hund schließlich nicht züchten möchte, man die Narkose vermeiden oder auch das Geld für das Röntgen sparen möchte. Es wäre so wichtig, komplett ausgewertete Würfe mit all den guten und schlechten Ergebnissen veröffentlicht zu wissen. Nur so ergibt sich ein aussagekräftiges Bild und es sollte im eigenen Interesse eines jeden Hundebesitzers sein, zu wissen, ob der eigene Hund voll belastbar ist. Ebenso sollte der zukünftige Welpenbesitzer kritisch hinterfragen, wenn er auf einer Homepage nur gute HD und ED Ergebnisse vorfindet und bei einigen Nachtzuchtergebnissen gar nichts zu finden ist.

Das Wesen des Labrador Retrievers

Wenn man bei der Rassebeschreibung über das Wesen des Labradors liest, dann liest man Folgendes: „Das Wesen eines Labradors sollte wesensstark und gutmütig sein. Er sollte sich in Gegenwart von Menschen wohl fühlen und keine Angst, Unsicherheit oder Aggression gegenüber Menschen und anderen Tieren zeigen. Der Wille, mit seinem Menschen zusammen zu arbeiten, sollte bei einem Labrador sehr ausgeprägt sein.“
Die eierlegende Wollmilchsau also. Betrachtet man die unterschiedlichen Varietäten der Hunde, so findet man bei der Showlinie sicherlich vermehrt die gutmütigen, wesensstarken Hunde, welche mit einer stoischen Gelassenheit durchs Leben gehen, jeden Komposthaufen in der Nachbarschaft in- und auswendig kennen, alle Menschen ihre Freunde nennen, im Gegenzug aber von dem viel gepriesenen „will to please“ nicht allzu viel halten und man als Besitzer eines solchen, sicherlich über das ein oder andere lächelnd hinwegsehen können sollte. „Eile mit Weile“ oder „In der Ruhe liegt die Kraft“ ist meist eher das Motto der Showlinie. Im Gegensatz dazu die Arbeitslinie, mit einem meist sehr ausgeprägten „will to please“. Sie ist in aller Regel meist deutlich leichter und schneller zu erziehen, da sie schnell motivierbar und ausdauernder ist. Hier findet man jedoch auch öfters Vertreter, die etwas scheuer und unsicherer durchs Leben gehen. Manche finden nur „ihren“ Menschen toll und Fremde brauchen sie so gar nicht. Es gibt auch jene, die Haus und Hof oder das Auto laut bellend verteidigen, nur weil sich ein Fremder nähert. Eigenschaften, die man eher bei einem Deutschen Schäferhund suchen würde.
Oft hört man, dass man darüber ja ganz dankbar wäre, weil man entweder nicht will, dass die Hunde zu allen hingehen oder man doch ganz froh ist, weil man einsam und verlassen wohnt. In beiden Fällen, sowohl bei Show- als auch bei der Arbeitslinie, sind jetzt vielleicht Extreme beschrieben, aber auch diese gibt es in der Rasse und darauf sollte man vorbereitet sein. Es ist eben möglich, dass man, egal für welche Linie man sich entscheidet, eben auch ein solches Exemplar erwischen kann. Genau so vielfältig wie ihre Verwendung mittlerweile ist – ob als Familienhund, Begleithund, Jagdhund, Sporthund, Therapiehund, Rettungshund, Drogenspürhund, etc., so vielfältig können auch ihr Aussehen und ihre Charaktereigenschaften sein.

Labrador Retriever: Leidenschaft Apportieren

Labrador Retriever

Der Retriever ist ein Apportierhund, der neben seiner Liebe zum Wasser auch ein sogenanntes “weiches” Maul haben soll. Das bedeutet, auf der Jagd soll er geschossenes Wild ohne weitere Verletzungen oder gar zu schütteln in die Hand apportieren. Da diesen Hunden das Tragen in die Wiege gelegt wurde, werden sie schon als Welpe ihre „Beute“ mit sich herum tragen. Das heißt, einem Labrador ist es relativ egal, ob es der Schuh, die Fernbedienung, die Brille oder der Ball ist. Hauptsache, etwas im Fang haben! Was die Abgabe betrifft, so sollte es seinem Menschen klar sein, dass es alles andere als selbstverständlich ist, dass der Labrador mit ihm seine Beute teilen möchte. Das bedeutet, das Tragen, ist für den Retriever oftmals selbstbelohnend, die Abgabe nicht zwingend. Wer also nicht möchte, dass sein Retriever mit allem, was er so findet, durch das Haus läuft, muss entweder wichtige Gegenstände verstauen oder dem Labrador genügend andere Apportiergegenstände zur Verfügung stellen. Aber selbst einem Retriever kann man das Apportieren vermiesen, wenn man am Anfang statt zu loben und zu tauschen mit Strafe dem Herumtragen von Gegenständen Herr werden möchte.

Große Unterschiede im Wesen

Als Hundetrainerin arbeite ich mit vielen Labradorbesitzern zusammen und kann große Unterschiede im Wesen, im Verhalten und im Trainingsbedarf feststellen. Was meist alle Labrador gemeinsam haben: Sie sind verfressen! Der eine mehr, der andere weniger. Und da alles im Leben seine zwei Seiten hat, kann man das als Pluspunkt beim Training ansehen oder als enorme Belastung, wenn man mit einem Staubsauger Gassi gehen muss. Man hat also einen Jäger und Sammler an seiner Seite, der beim gemeinsamen Gassigehen großes Interesse daran hat, alles Fressbare und auch nicht Fressbare zu schlucken. Das kann durchaus auch teuer und nervenaufreibend werden, wenn der gemütliche Abend mit einen Darmverschluss endet und der Hund operiert werden muss. Da freut man sich fast wieder, wenn es dann doch nur das Kackhäufchen mit weißem Tempo drauf war. Die “Will-to-please” Typen sind extrem kooperativ, wollen gefallen und tun nahezu alles, um arbeiten zu dürfen. Das erklärt auch, warum der Labrador oft in den höchsten Klassen der Dummyarbeit zu finden ist. Er ist ein Spezialist, der sich jedoch nicht von alleine erzieht. Der Vorteil bei diesem Typ Hund ist, dass man sie, auch wenn sie sehr sportlich und stark fokussiert auf die Arbeit sind, auch im Alltag hervorragend mit Dummytraining auslasten kann. Egal, ob man auf Prüfungen gehen möchte: Dieser Typ Hund will arbeiten.
Aber auch der sogenannte Arbeitslabrador sollte ein wesensstarker Hund sein. Ihn soll so schnell nichts beeindrucken. Mit der Umwelt, mit Menschen und anderen Auslösern sollte er keine Probleme haben. Leider erlebt man immer öfters, dass genau dieser Typ Labrador Unsicherheiten gegenüber Fremden oder neuer Umgebung zeigt. Sie können wachsamer und bellfreudiger sein. Gerade wenn es um das eigene Haus oder Auto geht. Auch das Verbellen von Menschen, die einem gerade im Wald entgegen kommen oder die Unsicherheit auf Prüfungen mit Helfern und ungewohnter Umgebung, kann dem Besitzer den Alltag schwer machen.

Labrador Retriever: Fazit

Um den geeigneten Typ Labrador für sich zu finden, sollte man sich den Züchter und seine Zuchtziele im Vorfeld genauer anschauen und kritisch hinterfragen, ob dieser Typ Hund in sein Umfeld passt – mit allen Vor- und Nachteilen! Auch eine aktive Familie, die nicht zur Jagd geht oder im Dummysport ihre Berufung findet, kann mit einem Labrador aus der Arbeitslinie super glücklich werden. Beschäftigt werden will jeder Labrador. Die Kunst wird es sein, dieses Allroundtalent artgerecht auszulasten, aber nicht zu überfordern. Auch wenn man es gerne hätte: Eine eierlegende Wollmilchsau ist auch der Labrador nicht. Jedoch geht meine persönliche Liebeserklärung an den Labrador. Er ist in meinen Augen einer der vielfältigsten Hunde mit mehr Vor- als Nachteilen. Und wenn er mal wieder Blödsinn macht und die Küchentheke abgeräumt hat, kann man immer noch sagen: „Dafür ist er wunderschön!“

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Kommentare

36 Antworten zu „Die Hunderasse Labrador Retriever“

  1. Kohl susanne

    Und warum bekommt ein 4,5 Monate alter Labrador jeden Tag seine 5 Minuten

    Brust . Nicht böse aber tut weh . Sehr weh . Bellt und läuft im Kreis um die Wette

    1. Liebe Susanne,
      danke für deine Nachricht.

      Bei einem 4,5 Monate jungen Hund kommt das vor und ist normal. Die Gründe dafür sind meist Überforderung durch zu viele Unternehmungen, zu heftiges Spielen, zu lange Spaziergänge und viel zu wenig Ruhephasen.

      Check mal, ob dein Hund die in seinem alter erforderlichen 20 – 22 Srunden ruht.Sorge für weniger Unternehmungen und viel weniger Action. Passe dein Spiel an.

      Im Akutfall helfen dir unsere Filme zur konditionierten Entspannung, zur Fünf-Minuten-Beschäftigung und zur Socken-Krake, um die Energie etwas umzuleiten.

      Wir hoffen, wir konnten dir etwas helfen.

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

    2. Angelika Mohr

      Hallo ,
      Wir haben einen 6 jährigen Labrador Rüden der seit 3,5 Jahren bei uns lebt . Er kommt aus dem Tierschutz . Er ist ein super lieber Kerl seitdem er sich eingelebt hat . Heißt anfangs hat er aus Unsicherheit fremde bzw auch unsere Kinder mal geschnappt ( aber dabei nicht verletzt ) . Das haben wir ganz schnell in den Griff bekommen . Nach ein paar Wochen Eingewöhnung und schauen wie hier alles läuft hat das von heute auf morgen aufgehört und er hat gezielt den Kontakt gesucht . Von Anfang an hatte er 2 Körbchen , davon steht eins im Wohnzimmer und eins im Schlafzimmer. Jeden Abend ist er mit uns schlafen gegangen und mit uns morgens aufgestanden. Seit ca ,3 Wochen geht er abends mit uns ins Schlafzimmer, legt sich in sein Körbchen und nach ein paar Minuten hört man ihn dann lostippeln und er legt sich in sein anderes Körbchen wo er auch die ganze Nacht tief und fest schläft . Da sich bei uns nichts verändert hat , verstehen wir das nicht warum er das macht . Er darf es gerne machen wie er meint . Im Grunde ist uns egal in welchem Raum er schläft . Nur würden wir gerne verstehen warum . Habt ihr da eine Idee ? Lg

      1. Liebe Angelika,

        vielen Dank für deine Nachricht.

        Da wir euch und euren Hund ja nicht kennen, können wir nicht sagen, warum er das macht.

        Aber eins ist wohl sicher: Er liegt gerne in seinem anderen Körbchen.
        Und wenn er das tut und das für alle Beteiligten okay ist: Einfach machen lassen.

        Sollten sich Verhaltensauffälligkeiten häufen (wobei wir eine neue Körbchenwahl nicht als „Verhaltensauffälligkeit“ bezeichnen würden), wäre es sinnvoll mal, einen Tierarzt/eine Tierärztin oder eine Trainer/eine Trainerin draufschauen zu lassen. Jemanden, der/die das Tier vor Ort direkt sehen und einschätzen kann.

        Liebe Grüße,
        Sonja vom Hey Fiffi-Team

  2. Steffi

    Huhu, wir sind auf der Suche nach einem Familienhund. Unsere jüngste Tochter ist 18 Monate. Unser Auge ist auf einen fast einjährigen Rüden gefallen, der azd persönlichen Gründen abgegeben werden muss und schon relativ gut ausgebildet ist. Wie sehen Sie diese Kombination? Der Hund ist laut Beschreibung bestens sozialisiert und hat einen sehr ruhigen und besonnenen Charakter. Ist aber bis dato nicht mit Kindern aufgewachsen, hat aber regelmäßig Kontakt gehabt. Vielen Dank, Steffi

    1. Liebe Steffi,

      vielen Dank für deine Nachricht.
      Ohne dich und deine Familie und den Hund persönlich zu kennen, können wir keine Einschätzung vornehmen. Es hängt einfach zu viel vom Charakter des Hundes und von eurem persönlichen Familienleben ab.

      Wir empfehlen, den Hund in Ruhe kennenzulernen. Nicht nur einmal kurz zu besuchen, sondern fünf oder sechs Mal. Mit ihm spazieren zu gehen. Ihn draußen in belebter Umgebung zu beobachten, ihn mit deiner Tochter zusammen zu beobachten. Und dann einzuschätzen, ob ein Zusammenleben möglich ist. Ein ruhiger und besonnener Charakter ist schon mal gut, aber wir würden uns erfahrungsgemäß nicht allzu sehr auf Beschreibungen verlassen, sondern den Hund persönlich gründlich und in Ruhe kennenlernen und einschätzen ;)

      Falls ihr noch nicht so viel Erfahrung mit Hunden habt, empfehlen wir, dass ihr euch einen Trainer/eine Trainerin dazuholt, die ein professionelles Auge hat und auch nicht alles für bare Münze nimmt, was Vorbesitzer so erzählen.
      Hier findet ihr gute Trainer/innen:
      https://www.trainieren-statt-dominieren.de/unterstuetzer

      Wir hoffen, wir konnten euch ein wenig helfen.

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

  3. Andy

    Ganz toller Artikel. Danke dafür.
    Gruß
    Andy

  4. Anonymous

    Sind auch glückliche Besitzer eines wunderbaren Exemplars. Der toll geschriebene Bericht ist eine verdiente Hommage an den Lab und trifft ins Schwarze! Vielen Dank dafür.

  5. Evelyn

    Hallo!
    Sehr sehr realistische Rassebeschreibung. Danke dafür!
    Nur eine Charaktereigenschaft hat mir gefehlt: die Sturheit. Beim apportieren in unwegsamem Gelände super, im normalen Leben kann die den Menschen aber ganz schön an seine Grenzen bringen.
    HG

    1. Denise H.

      Hallo,

      ich bin Lehrerin und möchte so gerne einen Labbi. Ich bin nur am überlegen, ob eher die Arbeitslinie oder die Showline. Einige Züchter sagten mir, um einen Schulhund auszubilden, sollten beide Linien miteinander verpaart worden sein. Nun habe ich gerade mit einer anderen Züchterin gesprochen und die sagte wieder das Gegenteil, was stimmt denn nun?

      1. Liebe Denise,

        vielen Dank für deine Nachricht.

        Da wir auch sehr stark an der Ausbildung von Schulhund-Teams beteiligt sind (wir arbeiten für den Arbeitskreis Bayern: https://www.schulhunde-bayern.com/), finden wir beide Aussagen eher bedenklich.

        Ein Hund ist ein Individuum. Niemand, absolut niemand, kann vorab sagen, wie dein Hund sein wird und wie er sich entwickeln wird. Es gibt kein „sollte“ beim Schulhund. Wir erleben leider immer wieder, dass Züchter gerne Werbung für ihre Linien mit dem Begriff „Wir züchten Schulhunde“ oder „Unsere Hunde stammen aus einer Schulhundlinie“ machen.

        Es kommt nicht darauf an, ob dein Hund aus einer Arbeits- oder Showlinie kommt. Bei beiden gibt es keine einheitlichen Charaktermerkmale, die auf sämtliche Hunde dieser oder jener Linie immer und garantiert zutreffen.

        Stattdessen empfehlen wir dir: Schau dir die Elterntiere genau an. Sind die so, wie du dir deinen Hund wünschst? Sind sie absolut gesund und nervlich mega-stabil? Und wie werden die Welpen groß? In der Familie oder draußen im Garten? Wie werden sie umsorgt? Achte darauf, dass du keinem Vermehrer auf den Leim gehst. Manchmal ist es schwer zu erkennen, ob ein Züchter/eine Züchterin seriös ist oder nicht. Frage im Zweifel einen Trainer/eine Trainerin vor Ort um Rat und bitte sie, sich die Hunde mal anzuschauen. TrainerInnen haben oft schon Erfahrungen mit seriösen und unseriösen Züchtern und können da mit einem neutralen Blick von außen oft weiterhelfen.

        Und selbst wenn du deine Traum-Hundeeltern findest, kann es dennoch sein, dass ausgerechnet dein Hund nicht für die Schulhundarbeit geeignet ist. Das kann einfach passieren. Daher ist es immer wichtig, sich einen Hund fürs Leben anzuschaffen. Wenn er sich darüber hinaus auch noch zur Schulhundearbeit eignet: Umso besser und wunderbar!

        Aber ob das jetzt eine Arbeits- oder eine Showlinie ist, ist nicht so wichtig.

        Wir drücken auf jeden Fall die Daumen, dass du deinen Traumhund findest und dass er oder sie auch für die Schulhundearbeit geeignet ist. Wir brauchen richtig gute Hunde in unseren Schulklassen :)

        Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.

        Liebe Grüße,
        Sonja vom Hey Fiffi-Team

  6. Walter F.

    Mir fehlt leider das „ungeschönte“ in dem Artikel. Bisher kam mir, mitten in hamburg, noch kein brauner labrador vor die füße, der ansatzweise wesensfest oder vom aussehen her dem bild eines labradors entsprach(einige sind sogar wasserscheu gewesen…). Davon abgesehen gibts seit einigen jahren studien, dass braune labradore ca. 10% früher sterben als gelb/schwarze. Züchter haben diese einst großartige rasse komplett verhunzt um sie massentauglich an leute ohne ahnung zu verscherbeln, die mit einem stofftier besser bedient wären.

    Ich hoffe dir gelingt es auch weiterhin brauchbare hunde zu finden, persönlich bin ich nach 25jahren labrador auf deutsch langhaar/drahthaar umgestiegen.

  7. Annabell Krause

    Danke für diesen tollen Artikel! Nachdem unser geliebter Labrador-Hovawart- Mischling nach 14 Jahren starb entschieden wir uns wieder für einen Labbi. Und dieser freche Kerl entspricht genau eurer beschriebener Arbeitslinie. Und das, obwohl er nicht ganz reinrassig ist. Und man sollte daher auch seine Sturheit in den eigenen 4 Wänden erwähnen. ;-) Wenn er also weiß, dass er „frei“ hat weiß er genau, was er will und was nicht und versucht das mit Charme und Ausdauer durchzusetzen. :-D

  8. Irene Upadek

    Hallo,

    toller Artikel über den Labbi. Oft wird der Labbi unterschätzt, da viele eigentlich nur die Showlinie kennen. Ruhig, verfressen, gelassen.
    Aber wer die Arbeitslinie kennt, der wird oft eines besseren belehrt.
    Agil, aktiv und voller Energie. Wird der Labbi dann nicht ausgelastest, springt er im wahrsten Sinne des Wortes über Tisch und Stühle. Dann können auch schon mal die Fetzten fliegen, gerade in der Pubertäts. und Junghundphase
    Wir haben einen dreihährigen, schwarzen Labbi aus der Arbeitslinie. Er muss oft ausgepowert werden, körperlich und auch gesitig. Lange, abwechslungsreiche Spaziergänge, Such und Kletterspiele im Wald, Wasser ist sein Element. Und spielen und toben mit anderen Hunden.
    Seine Cleverness zeigt er beim Agility. Ist genau sein Ding. Viele Übungen muss er sich selber beibringen, wie den Slalom. Dann kann man sehen, wie er anfängt zu überlegen. Grandios das zu sehen. Nach dem Ende des Parours sitzt er vor einem und schaut mit bittenden Blick an, als ob er sagt “ Noch eine Runde ? BItte noch eine Runde“
    Und es gibt doch nichts schöneres als ein Labbi voller Lebensfreude und Energie zu sehen, der über freie Wiesen rennt.

  9. Angelika

    Tolle Beschreibung und auch super das man auch die Macken anspricht. Ich werde nämlich immer angesprochen. Oh ein Labby der tut ja nix.Sp ein Quatsch er ist nicht immer lieb Hund eben

  10. Gesi

    Ein sehr treffender Text, welcher ich nur bestätigen kann. Wir haben uns vor der Anschaffung eines Hundes sehr viel verschiedene Rassen angesehen und sind am Ende immer beim Labrador gelandet. Meine Frau und ich hatten auch schon Erfahrungen mit Hunden, wenn auch nicht direkt mit dem Labrador.
    Nach rund 18 Monaten Haltung kann ich folgendes sagen über die Rasse:
    Der Labi ist immer für Überraschungen gut und verdient die Beschreibung „bester Freund des Menschen“ definitiv. Es ist toll wie er mit den Kindern umgeht und macht einfach äusserlich was her (für mich ist der Labi ein richtiger Hund).
    Aber, er kann unheimlich nerven, frisst de facto die Hütte leer, der Trieb nach Futter ist noch stärker als der sexuelle und hat generell einfach viel Blödsinn im Kopf. Er ist eine Rampensau und haut mit seinem Gewicht und seiner Rute alles weg was ihm in den Weg kommt.
    Aber: er ist eines der besten Wesen welches ich kenne. Er würde meine Familie bis zum Tod verteidigen und sorgt jeden Tag für mehrere Lacher – wie oben beschrieben sind die Vorteile höher zu Gewichten als die Nachteile..

  11. papillon

    Hallo,
    wir sind absolute Anfänger und informieren uns aktuell ausgiebig über Labradore und ihr Wesen, um sie bestmöglich zu verstehen und uns darauf vorzubereiten.

    Wir haben eine Tochter, die mit der Glut 1 Krankheit aufwächst. Im späteren Verlauf würden wir gerne den Labrador ausbilden lassen zu einem Therapiehund. Aus welcher Linie sollte dafür der Labrador optimal sein, Showlinie oder Arbeitslinie?

    Danke im Voraus

    1. Liebe Familie Pence,

      vielen Dank für Ihre Nachricht.

      Es gibt in beiden Linien sehr gut geeignete Hunde. Die Linie ist leider kein Garant dafür, dass ein Hund tatsächlich in Ihre Familie passt und zu dem von Ihnen gewünschten Zweck tauglich ist.

      Am besten schauen Sie sich mehrere (viele ;) ) Züchter an und die dazugehörigen Hunde. Dann bekommen Sie schon mal ein gutes Bild.

      Und die Seite hier kann auch ganz hilfreich sein:
      https://www.beratung-vor-dem-welpenkauf.de/

      Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig helfen.

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

      1. Anonymous

        Vielen Dank für die Informationen, Sonja

  12. Christoph Koch

    Schöner Artikel. Als Halter eines braunen Labradors aus der Arbeitslinie kann ich die meisten Punkte bestätigen. Wenn ich mir den Rassestandard so anschaue, dann ist mein Hund geradezu ein Prachtexemplar. Ich denke darüber nach mit ihm zu züchten. Vielleicht in Hamburg. Damit da auch mal ein richtiger Labbi zu sehen ist. ;0))

  13. Katrin

    Hallo, ich finde es erst mal toll, dass man auch mal eine in geschönte beschreibung zu lesen bekommt.

    Ich hatte bis vor ein paar Jahren noch eine Hündin aus der Arbeitslinie. Ich erkenne sie gut in dem etwas unsicheren und bellfreudigen wieder. Sie war zwar auch verfressen, hat aber nichts von fremden genommen. Kam jemand zu Besuch wurde mit Sicherheitsabstand gebellt. Bis der Fremde sie streichelt, dann liebt sie die Person plötzlich. XD

    Und hoffentlich bald, startet die Suche nach einem geeigneten Hund um ihn zum Assistenzhund auszubilden. Ich habe mich für die Rasse Labrador entschieden. Nach dem was ich oben gelesen habe, habe ich vllt bessere Chancen bei einem aus der Arbeitslinie andererseits andersherum. Wegen versch. Merkmale.
    Was meinen Sie?

    1. Katrin

      *ungeschönt

    2. Liebe Katrin,

      danke für deine Frage.

      Ob ein Labrador aus einer Show- oder einer Leistungslinie als Assistenzhund besser geeignet ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Jeder Hund ist ein Individuum und man kann nie sicher sein, ob der Hund die gewünschte Aufgabe tatsächlich erfüllen kann oder erfüllen möchte. Wenn ein Hund eine ganz bestimmte Aufgabe erfüllen soll, empfehlen wir immer, sich nach einem erwachsenen Hund umzuschauen, bei dem bestimmte Charaktereigenschaften und Lernerfahrungen bereits besser sichtbar sind als bei einem Welpen.

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

  14. Katrin

    Ach ja, meine Hündin (Maya hieß sie), war in der Hundeschule immer der Musterhund die alles schnell gelernt und umgesetzt hat. Zuhause konnte sie dann Sachen wie bei Fuß nicht mehr. Nur Sitz Platz komm nein und ab hat sie zu Hause ausgeführt. Sie war da sehr konsequent.

    Im Garten hat sie immer alles gefressen, Walnüsse Äpfel Kirschen und Zwetschgen. Unser Garten war sehr groß. Deshalb habe ich einmal einen Tierarztnotfalltermin gebraucht. Jemand hatte uns wohl einen Cocktail aus Schneckenkorn, Frostschutzmittel und Rattengift IN den Garten geworfen. Ich war glücklicherweise an dem Tag zu Hause, sie hat es knapp überlebt.
    Bitte vorsichtig sein, selbst im eigenen Garten weiß man nie.

  15. Silke

    Eine sehr gute Beschreibung der Rasse. Mein Labrador (schwarz, Arbeitslinie) ist ein wirklich toller Vertreter seiner Zunft. 100%iger will to please, verteidigt tatsächlich das Haus, bedeutet, wenn er meint, ums Haus läuft einer rum, der seiner Meinung nach hier nichts zu suchen hat, wird gebellt. Das finde ich persönlich sehr gut, nach dem unsere verstorbene Golden Retriever Hündin jedem Einbrecher beim Raustragen geholfen hätte. Er apportiert alles, was man ihm dafür zur Verfügung stellt. Er ist auch mit seinen 5 Jahren oft noch wie ein Welpe; sehr verspielt. Und er sorgt dafür, dass wir uns oft kaputt lachen. Er ist in seinem Verhalten einfach oft nur lustig. Aber diese Verfressenheit ist lästig und kann auch einfach nur gefährlich sein, weil wirklich so gut wie alles in den Rachen befördert wird. Das waren wir zwar schon von unserer vorigen Hündin gewohnt, macht es jedoch deshalb nicht besser. Er ist von seiner Gelehrigkeit her unschlagbar und will unbedingt beschäftigt werden. Für mich ist das toll. Er ist mein liebster Begleiter bei meinen täglichen 10-13 km-Walks. Wenn es nicht sehr warm ist, kann es gut sein, dass er danach trotzdem noch Ball spielen will. Als Labradorbesitzer sollte man nicht empfindlich sein, was Schmutz angeht. So gerne er im See schwimmt, genauso gern wird sich in Schlamm gewälzt.

  16. Lisa

    Sehr schade, dass hier nicht aufgeklärt wird, dass der Unterschied zwischen Arbeits- und Showlinie eben nicht die Optik ist. Arbeitslinie darf sich nur nennen wessen Vorfahren jagdlich geführt worden sind. Vermutlich trifft das auf ca 5% der angeblichen Labbis aus Arbeitslinie zu. Der Rest ist doch bloß Marketing der Züchter. Es wird zwar gesagt, dass beide Extreme nicht gewünscht sind aber das reicht aus meiner Sicht nicht. Schade, dass das hier weiter unterstützt wird.

  17. Volker

    Dann nennen wir es eben „klassische Linie“ und „britische (field trial) Linie“.
    Diese unterscheiden sich genau in der oben beschriebenen Art und Weise.
    Beide Linien können jagdlich geführt werden.
    Alles weitere ist in meinen Augen Haarspalterei.

  18. rr

    Hallo,

    ja diese Eigenschaften beschreiben den Labrador Retriver sehr gut.
    Als Besitzer eines ehem. schwarzen Labi (Showlinie) und eines jetzigen braunen (FT) kann ich den beschrieben Eigenschaften zustimmen.
    Ich muss aber zugeben, dass ich ein Fan der FT-Linie geworden bin. Aus einem einfachen Grund…dieser Hund will beschäftigt werden und ist nahezu ständig auf „Stand-By“. Sobald sich Herrchen bewegt ist der Hund „by Fuss“. Das mag für den ein oder anderen Besitz vll. nervig sein, aber ich finde es toll. Mein Labi macht mit mir Agility, Rally Obedience und andere Dinge.
    Wenn ich ca. 1h Joggen gehe, dann ist sie dabei…wenn ich danach kaputt am Auto sitze, sitz sie vor mir und schaut mich an nach dem Motto: „Okay…jetzt haben wir uns aufgewärmt und was machen wir jetzt?“.

    zum Thema Fresssucht:
    Ich konnte beobachten, dass mein schwarzer Labi damals tatsächlich kein Sättigungsgefühl hatte – da musste ich bzgl. Gewicht und Nahrung tatsächlich viel aufpassen.
    Mein brauner Labi zeigt dieses Verhalten, zum Glück, nicht.
    Ich kann allen Labiinhabern und ~inhaberinnen nur eines empfehlen. Macht bei einem professionellen Trainer oder Trainerin einen Antigiftköderkurs. Dies hat uns sehr geholfen und war vermutlich für uns als Mensch wichtiger als für den Hund selbst.

    Eine Sache hätte ich mir aber in dem Artikel noch gewünscht.
    Leider gibt es unter den Züchtern auch schwarze Schafe, die einem angehenden Besitzer oder Besitzerin eines Labis undbedingt ein besonderes Exemplar verkaufen wollen, nämlich z.B. einen grauen Labi und am besten noch mit blauen Augen.
    Diese Hinweis und auch die Beschreibung der negativen Folgen eines solchen „Sonderlings“ hätte ich mir gewünscht und wären sicherlich auch interessant für angehende Besitzer.

  19. Henriette Christoph

    Unser Labbi Samy ist 5 Jahre alt und setzt alle Charaktereigenschaften die hier beschrieben werden 1:1 um.
    Leider leidet er auch an Epilepsie, die wir mit Tabl. aber gut im Griff haben. Zusätzlich hat er noch OCD.
    Wenn es einem von uns schlecht geht, weicht er nicht von der Seite und mit den Enkeln geht er sanft und liebevoll um, obwohl sonst eher ein Rambo.
    Alles in allem: er ist der beste Hund der Welt.

  20. Du hast den Labrador sehr gut beschrieben – auch seine Macken, welche ich nur bestätigen kann. Wir haben selber einen Labrador zu hause, ein sehr guter Schwimmer.

  21. Sascha

    Was man noch ergänzen sollte: Es gibt auch einige Züchter, die sich bemühen, das ursprüngliche Ideal eines Labradors zu züchten. Wir haben so ein Exemplar, hochbeinig, weder dürr noch breit – sondern muskulös, optisch in allem ausgeglichen und kerngesund. Sensibel und aufmerksam, ausgestattet mit unbändigem Arbeitswillen, und auch einer Portion Jagdtrieb, daher als Accessoir ungeeignet.

  22. Gregor Barufe

    Hallo liebes Fify-Team,
    Wie sieht es eurer Meinung nach mit der Gesundheit bei Showlinie vs Arbeitslinie aus? Mein Eindruck ist nach dem was ich gelesen und beobachtet habe, dass aufgrund der größeren Masse der Showlinie Probleme wie HD oder ED ausgeprägter sind. Wie sieht es denn da mit gewichtsunabhängig(er)en, rein genetisch bedingten Krankheiten (Epilepsie, Futterunverträglichkeiteb, etc.) aus?
    Ich selber bin sehr stolzer Halter einer 6 jährigen, schwarzen Arbeitslabihündin, die ich um nichts in der Welt hergeben wollen würde. Mein erster Hund, und sie hat mich vom Katzen- zum begeisterten Hundemenschen gemacht. Schlank, sportlich, hübsch, stets gut gelaunt und lieb, beliebt bei anderen Menschen und Hunden, folgsam, gelehrig, hohe soziale Intelligenz, kuzum ein supertoller Hund! Probleme habe ich nur mit der Analdrüse (muss ca. alle 4-6 Wochen geleert werden) und vermutete Futterunverträglichkeit oder anderen Allergien. Wir habennda viel testen lassen, aber nichts gefunden. Es äußert sich in Juckreiz der Augen und des Afters, unabhängig von der Analdrüsen Problematik, Wurmkuren erfolgen auch regelmäßig.
    Mit hundlichen Grüßen,
    Gregor Barufe

    1. Lieber Gregor,

      vielen Dank für deine Nachricht.

      Uns liegen zur Zeit keine aktuellen Zahlen zu ED und HD im Vergleich von Arbeits- und Showlinie vor.

      Ja, das mit deiner Hündin klingt wirklich nach einer Allergie. Im Falle einer Nahrungsmittelunverträglichkeit könnte vielleicht eine Ausschlussdiät helfen :)

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

  23. Volker

    Hallo sehr viele interessante Beiträge
    Wir sind über Rottweiler / Spitzmischling danach Aussie jetzt bei einem Labrador / Altdeutscher Hütehund mix gelandet.
    Der Hund ist einmalig, völlig neutral gegenüber den wildesten Hunden, verschmust ohne Ende
    aber
    Futter läßt er oft tagelang stehen (Lekkerlies nur nach seiner Geschmacksrichtung
    und ein reiner Nasenhund.Beim Gassie / Wandern geht die Nase gefühlt noch keine 5 Minuten hoch. Er schaltet dann
    einfach ab :)
    Aber ansonsten ein ganz lieber Bube

  24. Tanja

    Ich habe einen Dual Purpose Labrador als ausgebildeten Blindenführhund, wobei Körperbau und Arbeitsfreude der Arbeitslinie Entsprechen.

    Bei allem, was hier angeführt wurde, fehlt mir die bedeutsame Anmerkung, wie sensibel und liebevoll diese Hunde sind.

    Als sie aufkamen,hat man oft den Spruch gehört „Toller Anfängerhund, der verzeiht alles …“ Also Marke Schuhkarton, mit dem an nicht besonders feinfühlig umgehen braucht.

    Die Vertreter dieser Rasse spielen gern körperbetont, das stimmt, doch ist ihr Wesen das genaue Gegenteil: Feinfühlig, einfühlsam, liebevoll und fürsorglich.

    Trotz gehörigen Schlucks Arbeitslinie hat mein Hund in acht Jahren an meiner Seite vielleicht fünf mal gebellt und auch nur, wenn er meinte, er müsste etwas sagen, weil wir’s nicht mitbekommen haben. Ansonsten ist er im Freilauf lebendig und drinnen die Ruhe selbst, genau so wie bei der Führarbeit.

    Es stimmt, dass die Auslastung eine andere als bei reiner Showlinie sein darf, wobei ich einen großen Unterschied zwischen Auslastung und auspowern sehe. Bei letzterem neigt meiner Meinung nach jeder ausdauernde Hund dazu zu sagen, und nun? Und zwar mit der Zeit immer schneller und deutlicher.

    Und gerade für den impulsgesteuerten Labrador ist, bin ich der Meinung, eine ruhige artgerechte Auslastung ein Segen, damit diese temperamentvollen Hunde auch mal runterkommen und abschalten können. Nicht nur bei Diensthunden ist das wichtig.

    Gerade aufgrund seiner impulsieven, emotionalen und kontaktfreudigen Art ist es meiner Erfahrung nach genau so sinnvoll, dass man diesem Freudigen Hund sehr früh Impulskontrolle beibringt und zwar auf spielerische, liebevolle Weise. Ansonsten kann es je nach Temperament sein, dass man ihn öfter maßregeln darf, was seine Lebensfreude deutlich hemmen kann.

    Allein deshalb ist er für mich absolut kein Anfängerhund.

    Zum Thema „Sturheit“ kann ich nur sagen: Wenn meiner, so selten es auch vorkam, auch nur Spuren davon gezeigt hat, hatte er immer einen Grund. Es kommt nur darauf an, ob man sein Ansinnen in diesem Moment versteht. Sturheit einfach als Charaktereigenschaft konnte ich in all den Jahren bei meinem Partner nie erkennen.

    Im Gegenteil, er hat immer versucht, alles richtig und zu meinem Wohl zu tun und das mit absoluter Hingabe, nicht aus Unterwürfigkeit oder Fresslust, die er damit hätte stillen wollen. Mein Vertrauen in ihn und mein Lob waren ihm immer wichtiger. Bei einem Labbi finde ich das schon besonders, aber vielleicht zeigt sich genau darin auch eine echte Beziehung aus wirklicher Gemeinsamkeit und innerer Verbundenheit.

    Auch, wenn’s für mich im Freilauf nicht immer einfach ist und wir auch schon manchen Tierarztbesuch aufgrund von Fremdmittelaufnahme hatten, kann ich mir keinen anderen Begleiter an meiner Seite vorstellen.

    Daher einmal ein ganz offizieller Dank an meine liebevolle, kompetente Führungskraft Du bist für mich kein Hilfsmittel, sondern mein Freund und ich danke Dir für Deine Liebe!

    1. Kathrin

      Ich habe einen Labby-mix und dieses „der verzeiht dir viel“ ist tatsächlich wahr. Nicht in dem Sinne, dass er absolut stumpf wäre, nein, ich weiß, dass er sensibel ist, aber wenn wir zusammen etwas neues ausprobieren, gleicht er für mich eher noch einen Anfängerfehler aus, als andere Hunde es tun würden. Ob nun Dummyarbeit, Mantrailing oder Nasenarbeit, mein Hund ist so intelligent, dass er schnell die Aufgabe durchschaut und auch, wenn mal die Handhaltung nicht 100% korrekt ist.
      Dafür weil mein Hund aber auch, wer mit ihm was macht und wer nicht. Im Zweifelsfall kommt er lieber zu mir, wenn er die Wahl hat, ist aber nie so ein „Ein-Personen-Hund“, wie man das den Border Collies z.B. nachsagt.

      Was mir eher als fehlend im Artikel auffällt, ist die große Distanzlosigkeit des Labradors. Das kann in Hundebegegnungen oft zu Ärger für den Labbi führen, wenn er in seiner Begeisterung wieder voll auf den nächsten Hund zubollert, statt hundetypisch einen höflichen Bogen zu laufen. Leider wird das immer als „Freundlichkeit und Verträglichkeit“ fehlinterpretiert und der andere Hund, der sich das unhöfliche Verhalten nicht gefallen lässt, wird dann als der Böse hingestellt.

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