Mund aufmachen oder lieber Klappe halten?

Achtung: Schwieriges Thema mit viel Diskussionspotential. Wennste heute noch keinen Kaffee hattest, es draußen dauerregnet oder du anderweitig gerade nicht die besten Nerven zur Verfügung hast, lies es lieber später!
Es geht um das Thema: Was tun, wenn du beobachtest, wie jemand seinen Hund unschön behandelt? Von Sonja Meiburg

Klappe halten

Ihr kennt das sicher auch: Ihr streunt gerade durch die Fußgängerzone und euch kommt jemand entgegen, der seinen Hund an Halsband und kurzer Leine heftigst herumruckt, weil sein Vierbeiner mitten in der Fußgängerzone an einer Häuserecke schnuppern wollte, aber nicht sollte. Oder jemand, der seinen Hund mit dem Stachelhalsband malträtiert. Oder jemand, der seinen sichtbar ängstlichen Hund durch eine Menschenmenge zerrt.

Es gibt sie

Machen wir uns nichts vor: Es gibt diese unschönen Situationen. Momente, in denen man sieht, dass der Hund leidet und sehr unfair behandelt oder sogar misshandelt wird. Aber was tun? Ich persönlich gehe immer davon aus, dass eigentlich niemand seinem Hund etwas Unangenehmes antun möchte. Ich denke, die meisten Menschen gehen davon aus, dass ihr Verhalten ihrem Hund gegenüber notwendig und richtig ist, auch wenn es sich vielleicht nicht so richtig gut anfühlt. Und dass sie es einfach nicht anders kennen. Oder selbst so viel Stress haben, dass sie nicht ruhig reagieren können. Oder sich von ihrer Umgebung beobachtet und verurteilt fühlen, wenn sich ihr Hund nicht „nett“ benimmt und sich deshalb unter Druck gesetzt fühlen. Es gibt viele Gründe für unschönes Verhalten von Menschen ihren Hunden gegenüber.

Was tun?

Und jetzt kommt der schwierige Teil: Sagt ihr was? Schimpft ihr? Versucht ihr zu helfen? Ratschläge sind auch Schläge. Sie kommen unerwartet, unerwünscht und sorgen oft dafür, dass sich derjenige, der sie erhält, überrumpelt und in die Defensive gedrängt fühlt. Es ist ja wie bei Hunden auch. Strafen sorgen nicht unbedingt dafür, dass der Hund (bzw. in diesem Fall der Mensch) danach automatisch besseres Verhalten zeigt. Nur weil jemand schimpft, heißt das nicht, dass der Mensch, der vorher seinen Hund unschön behandelt hat, jetzt auf einmal supernett auf positive Verstärkung umschwenkt. Und es ist ja auch nicht gesagt, dass wir immer recht haben und die Situation zutreffend einschätzen.

Was tut ihr?

Jede Situation ist anders. Jeder Mensch ist anders. Daher frag ich einfach mal in die Runde: Was tut ihr, wenn ihr eine Situation bemerkt, in der es einem Hund nicht gut geht, weil er von seiner Bezugsperson zum Beispiel heftig gemaßregelt wird? Oder wie reagiert ihr, wenn ihr merkt, dass ein Hund ganz offensichtlich große Angst hat, aber diese Angst die dazugehörigen Menschen nicht interessiert? Und hattet ihr mit eurer Taktik schon mal Erfolg? Konntet ihr ein Gespräch anfangen und vielleicht tatsächlich den Menschen etwas sensibilisieren? Schreibt uns bitte, denn ich persönlich merke in solchen Situationen immer wieder, wie hilflos ich mich fühle, weil ich dem Hund gerne helfen würde, aber nicht so recht weiß, ob und wie ich den dazugehörigen Menschen ansprechen könnte, ohne extrem übergriffig zu wirken und ohne dass mir gegenüber jemand gleich in Abwehrhaltung gehen muss. Schwierig. Sehr schwierig.
Vielleicht könnt ihr uns mit euren Erfahrungen weiterhelfen.

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Kommentare

16 Antworten zu „Mund aufmachen oder lieber Klappe halten?“

  1. Heike Schnaithmann

    Ich hatte ein einschneidiges Erlebnis auf einem Canicross Turnier. Die Situation war so fürchterlich, dass ich das Ganze heimlich gefilmt habe. Mit dem Film bin ich zur Rennleitung und der Tierschutzbeauftragte hat das Gespräch dann übernommen.
    Angesprochen habe und werde ich die Besitzer in der Situation nicht. Ich rede in solchen Begegnungen mit meinen Hunden sehr leise und lobe sie freundlich, lache viel. Vorleben ist da meine Strategie

  2. Sabine Kott

    Hallo Sonja, mir ist es schon öfter passiert dass ich einen Menschen getroffen habe und ihm gesagt habe dass sein erhalten nicht OK ist. Leider bis dato ohne Erfolg.
    LG Bine

    1. Maria

      Ich denke es kommt sehr auf die Situation an. Beim Beispiel mit dem Hund an der kurzen Leine in der Fußgängerzone oder dem ängstlichen Hund in der Menschenmenge gehe ich davon aus, dass die Menschen selbst überfordert und gestresst sind. Ich weiß ja nicht wieso jemand da gerade geht. Dieser Mensch könnte einen triftigen Grund dafür haben. Ich finde ich den Vorschlag den Hund zu bewundern für solche Situationen super. Es gibt dem Menschen ein positives Gefühl und verstärkt den Stress nicht – im Gegenteil und Entspannung beim Menschen hilft damit dem Hund.
      Bei Hunden mit Stachelhalsband usw. sage ich üblicherweise nichts. Was soll mir so jemand antworten: Sie haben recht, ich werde ab jetzt positiv erziehen.
      Eine Trainerin die ihre Kundenhunde am Halsband (normales, aber ganz dünnes am Kehlkopf sitzendes) absichtlich frontal in Hundebegenungen führt und dann per Leinenruck und Rippenstössen massiv korrigiert, sehe ich auf meinen Spaziergängen öfter. Da habe ich einmal etwas gesagt. Sie hat einfach behauptet, dass sie nicht schlägt und nicht ruckt. tja

  3. Petra

    ….es kommt tatsächlich auf meine Stimmung an und darauf, mit welchem meiner Hunde ich unterwegs bin., ob ich etwas sage,pöbel (man verzeihe mir, das mach ich nur bei Menschen) oder ignoriere und mich meinem/n Hund/en zuwende.
    Gestern kam uns ein Schäfi mit Maulkorb am Rad geführt entgegen….Ich habe mich auf meinen Hund konzentriert aber nebenbei gesehen, dass der Schäfi ein Stachelhalsband an hatte und daran die Flexileine befestigt war Ich war ehrlich irritiert und geschockt und habe nur fassungslos “ DAS gibt es jetzt doch nicht !“ heraus gebracht …. Der Typ war da aber schon fast über alle Berge … Mir tut der Hund heute noch sehr,sehr leid !

  4. Susanne

    Schwierige Sache die ich unterschiedlich handhabe, früher bin ich quasi ausgetickt, hab die betreffenden Leute angeschrieen, mein Hund hat mitgebrüllt, am Ende haben alle gebrüllt und ich blieb mit der Frage zurück, ob der Hund jetzt meine Intervention auch noch ausbadet —> keine Lösung, macht alles nur schlimmer.
    Hilfe anbieten ist auch so eine Sache, wer kennt sie nicht die ganzen Hundeexperten die draußen im Park ihre Weisheiten kostenlos und ungefragt zum Besten geben, da braucht es viel Feingefühl und einen passenden Moment um den Fuß in diese Tür zu bekommen. Meistens geht das gut, wenn ich selber einen Hund dabei habe der sich augenscheinlich ohne große Hilfen in der Situation zurecht findet, das überzeugt.
    Als akut überdurchschnittlich erfolgreich hat sich erwiesen, mit meiner Begleitung/Dritten halblaut darüber zu sprechen, so in etwa: „Mensch der zerrt den Hund am Stachelhalsband hier rum“ oder drastischer: „mach mal ein Foto/Video, ich rufe die Polizei, das ist unangemessen“… Also nicht direkt in einen Konflikt gehen, sondern indirekt Druck ausüben, klar machen, dass so ein Verhalten gesellschaftlich nicht akzeptiert wird. Ob das dann länger anhält, zum Nachdenken anregt? Schwer zu sagen.

  5. Dörte Kolkmeyer

    Manchmal hilft es, den fremden Hund zu bewundern. Gehe ich hin und sage „Sie haben aber einen besonders schönen/niedlichen/eindrucksvollen Hund!“, ernte ich oft Lächeln und freundliche Blicke zum Hund. Manchmal entspinnt sich daraus ein Gespräch.
    Bewirkt was zumindest bei Menschen, die nicht absichtlich bösartig sind. :-)

  6. Früher habe ich alle Nase lang andere belehrt – und hatte genau NULL Erfolg damit. Ist ja eigentlich fast klar: Wenn ich einen anderen Hundehalter direkt in der Situation anspreche, in der er gerade etwas falsch macht, und ihn darauf hinweise, KANN derjenige kaum sagen:“Oh, das wusste ich nicht. Wie geht es besser?“
    Sondern er wird sich angegriffen fühlen und noch mehr auf seinem Standpunkt beharren.

    Trotzdem gibt es Situationen, wo ich es automatisch tue. Neulich beim Joggen sah ich einen Goldie mit Stachelhalsband, und habe die Besitzerin angesprochen. Ich habe ihr erklärt, dass die Verwendung verboten ist. Sie wusste das offenbar nicht. War aber auch mit den Glaubenssätzen unterwegs: „Der Hund ist mit seinen 10 Jahren zu alt zum Lernen“ und „Ich bin alt und kann den sonst nicht halten.“

    SIE war zu alt zum Lernen(Natürlich nicht wirklich, sondern weil sie es glaubt).
    Wäre ich ihre Nachbarin (wüsste ich, wer sie ist) würde ich sie vielleicht anzeigen – wenn sie keine Alternative annimmt, die ich ihr zuvor bieten würde.

    Mir geht es oft wochenlang schlecht, wenn ich etwas Schlimmes sehe – und bin in dem Moment viel zu aufgeregt, um normal oder besonders gefühlvoll mit den Menschen zu sprechen. Meine Einfühlsamkeit ist in diesen Momenten komplett auf das Tier gerichtet.

    Das motiviert mich, meine Arbeit als Hundetrainerin zu machen – Meine Vision ist eine Welt, in der wir Menschen alle Tiere respektvoll und artgerecht behandeln. Und bei unseren Hunden können wir anfangen.

  7. Lydia

    Wirklich super schwieriges Thema. Erst am Wochenende kamen wir 4 Personen mit Hund entgegen. Ein schmaler Fußweg, auf dem man mit recht nahem Hundekontakt rechnen muss. Der Hund hatte eine Maulschlaufe an. Eine Frau lief mit ihm vorweg und trainierte offenbar Leinenführigkeit. Als wir an dem Hund vorbei gingen, sprang dieser bellend in unsere Richtung und wurde direkt massiv mit Leinenruck korrigiert. Ich blieb mit etwas Abstand stehen und schaute mir das Spiel an. Die Frau wartete aufgenscheinlich auf Hundebegegnungen, führte den Hunde dann gradewegs hinein um ihn jedesmal mit heftigem Ruck und schroffer Ansprache zu korrigieren. Der arme Hund war völlig überfordert und zunehmend verunsichert. Ich ging zurück und sprach die Frau an. Sie reagierte schroff mit den Worten “ Ich bin Hundetrainerin. Ich weiß, was ich tue. Halten Sie sich gefälligst raus.“ Die 3 weiteren Personen, denen offenbar der Hund gehörte, lachten nur in meine Richtung und schüttelten den Kopf. Ich habe sie gefragt, ob sie tatsächlich glauben, dass das der richtige Weg ist und habe sie gebeten, sich ihren Hund mal anzuschauen, anstatt sich lachend über den bevorstehenden Grillabend zu unterhalten. Sie baten mich daraufhin ebenfalls, mich rauszuhalten.

    Was soll man da bloß tun?
    Im besten Fall haben die Hundehalter zwar ein schlechtes Bauchgefühl, glauben aber den Trainiern, die ja wissen müssen wie es geht. Und dann gibt es leider noch mehr als genug Hundehalter, die völlig unbeirrt glauben, sie müssten ihren Hunden ab und an mal ordentlich zeigen, wer das Sagen hat. Ich habe selbst so einen Menschen in der Familie, der ist vollkommen unbelehrbar und ist noch nicht einmal im Ansatz bereits darüber nachzudenken, dass es auch anders gehen kann. Da kann man sagen, was man will. Das sein Hund in allen Punkten einfach aufgegeben hat, betrachtet er als tollen Erfolg seiner Erziehung :((

  8. Susanne Hoffmann

    Wirklich schwierig. Rückblickend bin ich in relativ vielen Situationen eingeschritten. Jedoch wird mir durch lesen des Beitrags klar, dass ich manchmal in erster Linie mir selbst geholfen habe, indem ich meine eigene Ohnmacht durch das zur Rede stellen etwas erleichtert habe. Konkret sind das Beispiele wie: Auf einem Flohmarkt führt ein Mann seinen Labrador so kurz, dass der Hund fast auf den Zehen läuft. Darauf angesprochen nahm der Mann seinen Hund demonstrativ noch kürzer. Andere Situation, eine Frau führt ihren Hund am Halti und hat beide Leinenenden sehr kurz gehalten, so dass Schnauze geschlossen und der Kopf in Schiefhaltung ist. Darauf angesprochen sagt sie, dass es ihr nicht bewusst war. Sie hat das Teil gekauft und es funktioniert gut. Sie wusste nicht, dass es ihrem Hund auf diese Weise schadet und war betroffen. Ich sage in vielen Situationen etwas, aber nicht immer ist es zielführend und, wie im Fall des Mannes mit dem Labrador, wird es für den Hund noch schlimmer. Ich denke, dass man tatsächlich viel erreichen kann durch gutes Vorleben, aber das muss man aushalten können.

  9. Sabine Huber

    Mein aktueller Alptraum
    Ich mache grad den Jagdschein hier in Österreich – mit der Intention, Jagdhunde auszubilden.
    Frau UND kein Jagdschein, da kriegst du keinen Fuß in die Tür – also „muss ich da durch“ . . .
    Der Höhepunkt war ein „Training“ (die Hunde werden hier in Situationen gezwungen, die sie dann aushalten müssen), bei dem immer wieder einzelne Hundeführer ins Gebüsch verschwunden sind und man schreckliche Schmerzensschreie der Hunde gehört hat! Ich war ohnmächtig: da sind 30 Hundeführer, 5 „Trainer“ und 30 Leute aus meinem Kurs und alle finden „normal, in Ordnung . . . – was da abgeht. Filmen war nicht möglich – ich musste diese Barbarei verlassen.
    Dieser Tag hat mich bestätigt, hier gibt es viel zu tun! Ich habe eine Amtstierärztin gefunden, die bereit ist, mich zu unterstützen, wo es möglich ist.
    Letzte Woche habe ich die Möglichkeit genutzt und den hiesigen Landesjägermeister unter vier Augen auf das Thema Jagdhundeausbildung angesprochen und da auch klare Worte gefunden.
    Ich weiß, das wird ein Langzeitprojekt – doch ich bleibedran, vlt finde ich ja auch noch Mitstreiter.

    1. Liebe Sabine,

      mein Gott, das ist ja gruselig O.O

      Danke, dass du da dran bleibst!!

      Liebe Grüße und viel Kraft,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

      1. Anonymous

        Danke Kraft werde ich brauchen . . .

  10. Svenja Szarafinski

    Kritik und ist sie noch so freundlich angebracht bringt nichts als Ärger. Ob entsprechende Halter sich später Gedanken machen, werde ich nie erfahren. Ich gehe vorraus schauend spazieren und meide Halter, von denen ich den Eindruck habe, sie hätten ihre Hunde nicht unter Kontrolle. Kommt mir jemand zu nahe und versucht Kontakt trotz Leine, setze ich auf klare Handzeichen und stelle mich vor meinen Hund. Ansonsten hoffe ich ein gutes Vorbild zu sein.

  11. Sarah

    Also, ich bin heute tatsächlich in so eine Situation gekommen, lediglich war ich „die Böse“.
    Vorgeschichte; ich hatte kurz den Hund an der Leine einer Freundin, während sie was erledigen musste, der null erzogen war im Punkt leinenführigkeit. Er, 60kg, ich 45kg. Wir standen auf einem Parkplatz und da fange ich nicht an mit Training. (1. nicht mein Hund, 2. hatte ich ihn nur 10-15 min)
    Er hat wie ein Wilder gezogen. Aus Schutz vor den Autos musste ich ihn festhalten. Durch seine Kraft hat er wahrscheinlich gedacht er hätte ne Fliege an der Leine und es hat ihm nichts ausgemacht. Ich hingegen anschneidend sah aus als ob ich DEN KAMPF mit dem Hund machen würde. Ja natürlich ich habe ihn festgehalten, damit er uns nicht vor die Autos zerrt.

    Da sprang eine Frau völlig entsetzt vor uns und schrie mich an, sie zeigt mich an, wie ich hier mit dem Hund umgehen würde, das hätten hier alle Menschen gesehen, das ist nicht in Ordnung usw. ich war so perplex. Das hat mich richtig sauer gemacht. Egal wie es für aussehende ausgesehen hat, sowas macht man nicht. Wäre sie zu mir gekommen und hätte ein normales Gespräch mit mir gesucht, hätte ich ihr die Situation auch geschildert. Aber ich sowas unverschämtes wie diese Frau habe ich lange nicht mehr gesehen.

    So, Moral dieser Geschichte: erstens, bitte urteilt die Menschen nicht bevor ihr deren Geschichte nicht kennt. Zweitens, sucht lieber erst das Gespräch, mit Streit erreicht man da nichts.

  12. Cordula von Manstein

    Wenn es einem Hund schlecht geht bei seinem Menschen, grundsätzlich oder punktuell, schaue ich nicht weg. Ich glaube man kann einiges an leid verhindern wenn man den Mut aufbringt die Leute anzusprechen. Gerade gestern habe ich erreicht das eine Nachbarin ihr „Zughalsband“ in ein Geschirr tauscht.
    Regelmäßig in Restaurants sorge ich dafür das Hunde Wasser bekommen und kläre auf. Hechelnde Hund auf heißem Asphalt liegend oder am Fahrrad. Tretende Menschen nach dem Hund…….ein bunter Blumenstrauß an Misshandlungen

    Ich erlebe alles beim Ansprechen von Beschimpfungen bis Dankbarkeit alles.
    Ich bin mir sicher das alle zumindest darüber nachdenken und bei vielen findet auch eine Änderung statt.

    Jeder Hund der in seiner Not gesehen wird, dem ist nicht selten auch geholfen.

    Mit wegschauen hätte ich mega Schuldgefühle und würde denken hätte ich geholfen…….

  13. Schwierig… Oft bin ich überwältigt wenn ich sehe wie jemand seinen Hund schlägt, ruckt, tritt, würgt, frieren lässt und ich bin auch schon oft selbst danach verzweifelt.
    Ich belasse es meist bei kurzen Sätzen wie „Hören sie auf, das bringt nichts“, „sofort aufhören damit, das ist tierschutzrelevant“, „wenn ich das nochmal sehe, zeige ich Sie an“, „Leinenruck ist scheiße“, „Ihr Hund friert“… und hör mir auch die Antwort gar nicht an. Versuche es wieder zu vergessen.

    Wenn jemand meint er müsste dann pöbeln, bin ich schlagfertig genug für „das sieht ziemlich routiniert aus“, „doch, das geht nicht was an, wenn es tierschutzwidrig ist“ oder sowas. Wissen hilft auch, wenn die Leute ihre Parkweisheiten von sich geben.

    Ich gehe auch gerne den Leuten hinterher und Klicker meinen Schatzi dabei, wie wir der Doofen zuschauen.

    Ich bin inzwischen hier im Viertel recht gut vernetzt und spreche aber auch einfach gerne mit den anderen HundehalterInnen oder lasse in meine Gruppenkommentare zynische Benerkungen mit einfließen wie „die Leute die immernoch denken, dass die Hunde lieb werden, wenn man doof zu ihnen ist“, oder “ich würd auch nicht kommen, wenn ich bei meiner Besitzerin am Ohr gezogen werde“.
    So kann man die Klassiker ansprechen und die „Täter“ fühlen sich nicht direkt in die Ecke gedrängt, haben aber was zum Nachdenken.

    Ich finde es richtig, was zu sagen, und das auch so zu sagen, dass es den Leuten in Erinnerung bleibt. Sie müssen sich vor mir nicht rechtfertigen aber sie sollen ruhig mal nachdenken. Wer unreflektiert schmerzvolle Methoden anwendet ist auch nicht unschuldig, finde ich.

    Inzwischen gibt es die Möglichkeit sich gute Informationen online zu holen und man ist nicht mehr darauf angewiesen, dass Opa mit seinen 200 Jahren Schäferhunden die einzige Wissensquelle ist. Und wenn man leineruckend durch den Park geht und mehrfach hört, dass das scheiße ist, kommt man vielleicht auch mal auf die Idee zu googeln.

    Ihr habt so tolle Arbeit geleistet die letzten Jahre und Jahrzehnte, tsd, Sprich-Hund, easydogs… So viele kostenlose Informationen. Und dass Tiere Schmerzen spüren und Bedürfnisse haben ist jetzt auch kein Geheimnis mehr. „Ich wusste es nicht besser“ ist einfach kein valides Argument mehr, finde ich.
    Wer zu faul ist, zu googeln und trotzdem Gewalt ausübt braucht vielleicht ein bisschen sozialen Druck um sich zu bilden.

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