„Mein lieber Schieber“ – Leckerchen richtig geben!

Auch wenn dein Hund Leckerchen mag, ist die Art, wie du ihm das Leckerchen gibst, ganz entscheidend für deinen Belohnungserfolg. Gehörst du noch zu den Schiebern oder nimmt dein Hund das Leckerli gerne von dir? Sonja Meiburg zeigt dir, worauf du achten solltest.

Samstagnachmittag, 14 Uhr, Tatort Hundeplatz.
Frau A. aus L. zieht ein Stückchen Käse aus der Jackentasche, um damit ihren Dackel Leopold zu belohnen, weil er brav gesessen ist, während der Trainer kam, um „Hallo“ zu sagen.
Doch dann passiert das Unglück: Frau A. nimmt den Käse und schiebt ihn Leopold mit voller Wucht zwischen die Zähne. Leopold kann im letzten Moment das Maul öffnen. Dann macht er einen Satz nach hinten, um nicht von Frau A´s aufdringlichen Guttiefingern am Gaumensegel aufgespießt zu werden.
„Nein, so geht das nicht. Das Leckerchen gibt es nur, wenn du sitzt“, schimpft Frau A. und zieht ihre Finger samt Käsestückchen wieder aus Leopolds Maul. Der ist wahrhaftig erleichtert und schwört sich, nie wieder „Sitz“ zu machen, damit ihm diese unangenehme Prozedur nicht noch einmal widerfährt.

Leckerchenschieber schießen sich ins Trainingsknie

Leckerchenschieber sieht man jeden Tag. Man erkennt sie daran, dass ihre Hunde schon skeptisch gucken, sobald die Hand an den Guttiebeutel geht. Und sobald dann die Hand mit dem Leckerchen kommt, sind die Vierbeiner schon mit diesem „Och nööööö“-Gesicht auf dem Sprung, damit sie nötigenfalls ausweichen zu können, um keine größeren Verletzungen durch unbedachtes Schieben davon zu tragen.

Du hältst das für übertrieben? Dann achte mal auf die Gesichter der betroffenen Hunde…

Wenn du deinen Hund für gutes Verhalten mit Futter belohnen möchtest, ist es nicht nur wichtig, was er als Belohnung bekommt, sondern auch, wie du ihm die Belohnung gibst. Wenn dein Hund Käse zwar sehr gerne mag, die Reinschiebe-Prozedur aber auf der Angenehm-Skala irgendwo zwischen Krallenschneiden und Unverdaute-Grashalme-aus-dem-Hintern-ziehen rangiert, ist es kein Wunder, wenn er das Verhalten, das ihm die Prozedur einbringt (also alles, was du eigentlich an tollem Verhalten belohnen möchtest) auf Dauer eher meidet. Damit schießt du dir ins Trainings-Knie, ohne es zu merken.

Also achte darauf: Wenn du deinem Hund ein Leckerchen ins Maul geben möchtest, biete es ihm an, aber schiebe es ihm nicht rein.

So geht es richtig

Natürlich kannst du deine Leckerchen auch werfen, kullern oder verstecken und damit eine Futterbelohnung so richtig interessant machen.

Aber wenn du schon eine Futterbelohnung aus der Hand wählst, achte darauf, dass dein Hund auch wirklich das Gefühl hat, belohnt zu werden.
Dann klappt´s auch mit dem „Sitz“, wenn der Trainer „Hallo“ sagt.

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Kommentare

Eine Antwort zu „„Mein lieber Schieber“ – Leckerchen richtig geben!“

  1. Ute Schaal

    Köstlich. Schön, dass es auch mit Humor geht!

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