Jetzt schon für Silvester üben – Teil 3

Ja, es macht Sinn, jetzt schon für Silvester zu üben. Jetzt ist dein Hund noch entspannt und du hast keinen Zeitdruck. Also hau rein! In den vorangegangenen Teilen dieser Artikelreihe haben wir langsam und im Kleinen angefangen, Geräusche für deinen Hund positiv zu belegen. In diesem Rahmen sind wir dann immer lauter geworden, wie es für den Hund nach jeweiligem Trainingsstand in Ordnung gewesen ist und haben stetig kleinschrittig darauf aufgebaut. So konnten wir nach und nach den Geruch der Feuerwerkskörper mit ins Training nehmen und sogar einige Lichtblitze mit einbinden. Hey Fiffi-Trainerin Janna Martha Müller erklärt dir, wie es nun weitergeht.

Silvester Teil 3
Foto: Janna Martha Müller

Laut abgespielte Tonaufnahmen haben ihren Teil dazu beigetragen, Silvester den Schrecken ein wenig zu nehmen, den Hund zu stärken und souveräner im Umgang mit den ganzen Einflüssen zu machen. Aber…? Ja aber! Silvester ist in der Masse und Intensität für Privatpersonen nicht mal eben nachspielba. In einigen Orten ähnelt der Jahreswechsel einem Kriegsschauplatz, einem Weltuntergangsszenario, der Himmel voller Lichterblitze. Knallen, Heulen, Krachen aus jeder Richtung. Schwarzpulvergestank schwängert die Luft. Kein Ort scheint sicher! Und wir? Wir üben mit ein paar Brummkreiseln und Feuerteufeln? Das ist kein Vergleich und reicht sicher nicht aus! Wir brauchen noch eine Zwischenstufe!

Ein reales Feuerwerk

Natürlich können wir beantragen, ein  Feuerwerk außerhalb der erlaubten Zeit abzufeuern, was aber sehr kostenintensiv und wenig umweltfreundlich ist, wenn wir es wirklich sicher für den Hund üben und darauf aufbauen wollen. Viele stagnieren hier und sind am Ende mit ihrem Latein und da habe ich für euch noch einmal den ultimativen Tipp:
Lasst andere es für euch organisieren, also schaut in eurem Umfeld, wo wann Feuerwerk abgehalten werden könnte.

Das kann sein:

Da gibt es bestimmt noch mehr Möglichkeiten, aber diese sind schon umfassend und super zum Üben geeignet. Das heißt natürlich nicht, dass nun jeder seinen Hund einpackt und sich direkt mitten ins Geschehen drängt! Bitte nicht! Nein: auch hier planen wir vorauschauend für unseren Hund!

So übst du mit einem realen Feuerwerk

Wir machen uns schlau, was wo stattfindet und überlegen uns, welcher Abstand zum Geschehen für unseren Hund völlig akzeptabel ist. Das kann zu Beginn auch fünf bis zehn Kilometer entfernt sein. Also: Karte studieren und schauen, wo ein geeigneter Platz zum Parken ist, am besten auch zum „ein wenig spazieren gehen“. Dort fahren wir eine gute halbe Stunde vor Beginn des Feuerwerkes hin und erkunden mit unserem Hund die direkte Umgebung, lassen unseren Hund in Ruhe ankommen. Wir haben natürlich gute Belohnungen dabei, die wir genau dann auspacken, wenn das Feuerwerk beginnt. Im besten Fall lässt sich unser Hund gar nicht vom weit entfernten Feuerwerk stören, denn dann können wir nun ein weinig in die Richtung spazieren gehen und schauen, wie weit wir uns annähern können. Aufgelockert mit kleinen Tricks und Aktionen, die unser Hund gerne macht. Sobald unser Hund zögerlich wird, bleiben wir auf genau dieser Distanz und können wahlweise lustige Aktionen weiter machen, oder eine beruhigende Kuscheleinheit anbieten. Vielleicht auch einfach gemeinsam die Lichtblitze betrachten. Manchen Hunden hilft es, dabei etwas zu kauen oder zu lecken. Habt also gerne einen Kauartikel, gefüllten Kong, Schleckerchen oder Leckmatte dabei.

Achte auf Anspannung!

Achtung: Sobald Spannung in eurem Hund ist, Kauen oder Lecken hektisch wird, ist es zu dicht!
Für viele Hunde ist das Auto ein sicherer Hafen. Bleibt also im Zweifel in der Nähe oder beim ersten Mal direkt im Kofferaum.
Auch hier Achtung: Mag euer Hund ab Beginn des Feuerwerkes nicht aus dem Auto, seid ihr zu dicht!
Ziel ist es, mit dem Feuerwerk in angenehme, interessante oder lustige Aktivitäten zu starten, die enden wenn das Feuerwerk endet.
Perfekt ist es, wenn man sich dabei näher an das Feuerwerk heran arbeiten kann. So hat man für das nächste Training eine neue Distanz zum Starten.

Sicherheit geht vor!

Sicherheit gibt hier die Distanz und vor allem, dass es nur aus einer Richtung kommt. Wenn ihr euch langsam im gegenseitigen Einverständnis dichter heranarbeitet, macht auch zwischen den Aktivitäten Pausen und schaut, wie locker euer Hund die Umgebung erkundet. Tut er das nicht mehr ist es ebenfalls zu dicht. Euer Hund sollte zu jederzeit bei diesem Training neugierig und aufgeschlossen sein! Wie dicht ihr herangeht, bestimmt immer euer Hund!

Ja, Silvestetraining ist zeitintensiv und aufwändig, aber ihr habt nun alle Möglichkeiten in der Hand, dieses alljährliche Schreckensritual zu durchbrechen und für euren Hund erträglich zu machen!

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