Grenzen setzen ist quasi das „Ah“ und „Oh“

Man hört und liest es immer wieder : „Grenzen setzen“ ist quasi das „Ah“ und „Oh“ in der Hunde- als auch in der Kindererziehung. Aber was bedeutet es denn genau, wenn ich eine Grenze setze? Was ist eine Grenze denn überhaupt? Hey Fiffi-Trainerin Ines Grötker hat sich dazu so ihre Gedanken gemacht.

Ah und Oh

Zum einen, klar, ist eine Grenze eine räumliche oder geografische Abtrennung, sei es eine Ländergrenze, oder die Grenze zum Nachbargrundstück. Was aber ist mit den Grenzen im sozialen Miteinander? Da wird es schwammig in den Definitionen. Hier geht es in unserem Rechtssystem darum, in welchem Ausmaß die Freiheit des Einzelnen mit der Freiheit des anderen vereinbar ist.

Wessen Freiheit zählt?

Mhm, was heißt das denn jetzt für das Zusammenleben mit unseren Hunden? Für mich stellt sich da die Frage, welche Freiheiten meines Hundes nicht mit meiner Freiheit kompatibel sind ? Die Bereiche außerhalb der Haustür lasse ich jetzt mal außen vor, denn da bestimmt ja schon einen Großteil der Gesetzgeber, was mein Hund darf und was nicht. Und innerhalb des Hauses? Da geht es wohl eher darum, was ich selber möchte,  was der Hund tut oder nicht. Nicht darum, ob mein Hund tatsächlich Einfluss auf meine persönliche Freiheit hat. (Ausgenommen jetzt mal Hunde mit Trennungsproblematik…). Meine Hunde dürfen bei mir sowohl ins Bett als auch aufs Sofa. Eine Grenze, die ich nicht überschritten habe möchte, ist für mich persönlich zum Beispiel der Küchentisch. Da müssen sich die Hunde jetzt nicht unbedingt niederlassen. Das ist jetzt aber eine räumliche Grenze und nur am Rande eine Grenze im sozialen Miteinander.

Grenzen und Regeln

Im sozialen Kontext fällt es mir schwer, eine Unterscheidung zwischen Grenzen und Regeln zu finden! Ich persönlich würde nämlich eher sagen, ich erkläre meinen Hunden Regeln im Miteinander, als dass ich Grenzen setze.
Grenzen setzen wird, denke ich, eher mit einem Verbot durchgesetzt, also in der Hundeerziehung mit einem klassischen „Nein“ oder sonstigen Unterlassungsworten und Gesten. Hierbei lernt der Hund aber meistens nicht, wie er sich denn richtig verhalten soll. Die Anleitung fehlt. Und hier kommen die Regeln ins Spiel. Denn Regeln beinhalten im besten Fall auch eine Anleitung, wie der Hund sich denn verhalten soll. Eine einfache, alltägliche Regel ist es zum Beispiel, dass der Hund sich hinsetzen muss, wenn er etwas möchte. Er lernt hierbei, dass das Hochspringen nicht zum Erfolg führt, das Hinsetzen aber schon. Auch im menschlichen Miteinander beinhalten Regeln, dass man diese auch erklärt bekommt. Es heißt schließlich auch Spielregeln und nicht Spielgrenzen.

Fazit

Meiner Meinung nach hat das Setzen von Grenzen deutlich weniger Nutzen als Erklären von Regeln, wenn man denn davon ausgeht, dass beim Grenzensetzen etwas verboten wird und bei Regeln alternative Verhaltensweisen erlernt werden. Wenn ich das Zusammenleben hier mit meinen Hunden anschaue, würde ich eigentlich sagen: Es gibt bei uns nur Regeln und keine (sozialen) Grenzen. (Der Küchentisch fällt unter räumliche Grenze). Ich finde,  Regeln sind, wenn ich sie denn auch erkläre, sprich dem Hund etwas beibringe, wesentlich fairer als das Setzen von Grenzen  durch Verbote. Vielleicht ist das nur eine „grenzenlose“Wortklauberei, aber es hat mir Spaß gemacht, mir darüber mal Gedanken zu machen…

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