Wie soll es auch anders sein? Es ist Sonntag und Fiffi hat plötzlich Durchfall! Natürlich ist gerade niemand erreichbar, der einem helfen könnte. So in der Art hat das wohl fast schon jeder Hundehalter erlebt. Doch was kann man tun, wenn dein Hund plötzlich Durchfall bekommt? Tierheilpraktikerin Jennifer Kleene gibt dir einen kleinen Einblick und Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Was ist Durchfall überhaupt?
Durchfall oder auch Diarrhö genannt, bedeutet, dass dein Hund mehrfach am Tag flüssigen bis wässrigen Kot absetzt. Der Körper versucht damit, unerwünschte Erreger möglichst schnell wieder los zu werden. Einmaliger etwas weicherer oder breiiger Kot ist also nicht immer gleich Durchfall. Durchfall an sich ist dabei keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom für eine Reihe von möglichen Erkrankungen des Darmtraktes, die viele Ursachen haben können, wie zum Beispiel Fütterungsfehler, Futtermittelunverträglichkeiten, Futterumstellungen, Stress, Parasiten, bakterielle oder virale Infektionen, Vergiftungen oder chronischen Grunderkrankungen wie z.B. der Bauchspeicheldrüse oder der Nieren.
Trinken – Fasten – Möhrensuppe
Tritt der Durchfall häufiger und über einen längeren Zeitraum auf, muss dein Hund definitiv beim Tierarzt und/oder Tierheilpraktiker näher untersucht werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen oder entsprechend zu behandeln. Handelt es sich jedoch um einen akuten Durchfall bei deinem erwachsenen Hund, kannst du deinem Vierbeiner selbst etwas Gutes tun. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass dein Hund weder dehydriert, noch das Allgemeinbefinden weiter beeinträchtigt ist.
- Wichtig ist als Erstes, dass dein Hund auf jeden Fall genug trinkt.
- Die einfachste Maßnahme bei deinem erwachsenen Hund ist, ihn erst einmal 24 Stunden fasten zu lassen. Dabei bekommt der Magen-Darm-Trakt die Möglichkeit sich zu beruhigen.
- Im Anschluss an das Fasten oder wenn das Fasten aus bestimmten Gründen nicht möglich ist, ist eine besonders geeignete „Erste Hilfe Maßnahme“ die sogenannte „Moro´sche Karottensuppe“. Die berühmte Möhrensuppe stammt von einem Kinderarzt mit dem Nachnamen Moro, der einst Durchfallerkrankungen erfolgreich mit dieser Suppe behandelte. Durch die spezielle Wirkungsweise der Karottensuppe werden die ungewünschten Darmkeime ausgeschieden.
Das Rezept
Für die Karottensuppe nimmst du einfach ein paar Karotten, schälst sie und schneidest sie in kleine Stücke. Diese Stücke gibst du zusammen mit einer ordentlichen Prise Salz in einen Topf. Die Karotten bedeckst du danach mit Wasser und lässt sie ca. 1 Stunde köcheln. Danach einfach pürieren und abkühlen lassen. Die Suppe kann immer wieder in kleinen Portionen gegeben werden. Füttere sie erst einmal anstatt des normalen Futters als Schonkost, bis sich der Verdauungstrakt deines Vierbeiners wieder beruhigt hat. Danach kannst du langsam wieder das gewohnte Futter einführen. Zusätzlich kannst du auch etwas Heilerde dazu geben, um den Darm zu normalisieren und Toxine aus dem Darm zu holen.
Sollte der Durchfall deines Hundes nach 1-2 Tagen nicht besser werden oder dein Hund ein verschlechtertes Allgemeinbefinden zeigen, sollte er beim Tierarzt und/oder Tierheilpraktiker abgeklärt werden. Auch bei Hunden, die generell zu Durchfall neigen, sollte einmal auf „Spurensuche“ gegangen werden. Denn es könnten beispielweise ein Darmflora-Ungleichgewicht, Parasiten, unpassende Fütterung oder Vergiftungen und ernsthafte Erkrankungen der Auslöser sein.
Besonders vorsichtig sei bitte bei einem Welpen, da Welpen generell empfindlicher sind und schneller dehydrieren.
Wir wünschen gute Besserung!
Über die Autorin
Jennifer Kleene ist Tierheilpraktikerin für Groß- und Kleintiere und zertifizierte Ernährungsberaterin für Hund & Katze mit Schwerpunkt BARF.
Mit ihrer mobilen Tierheilpraxis („Die Kleene Tierheilpraxis“) hat sie sich ihren Traum erfüllt, auch beruflich Tieren und ihren Haltern zu helfen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
- Themenseite: Die Ernährung deines Hundes
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