Was es bei einer Massage zu beachten gilt, weißt du nun bereits und auch den wichtigsten Massagegriff – die Streichungen – kennst du bereits. Jetzt zeigt dir Hey Fiffi-Trainerin Daniela Maletzki noch weitere Massagegriffe: Knetungen und Zirkelungen.
Wenn du die Massage durch die Streichungen eingeleitet hast und dein Hund entspannt ist, dann kannst du anschließend mit Knetungen und/oder Zirkelungen weiter massieren.
Knetungen
Die Knetungen gehen mehr in die Tiefe des Gewebes als die Streichungen, sind also intensiver. Sie wirken auf Haut und Unterhaut, sowie das Bindegewebe und die Muskulatur. Wie schon die Streichungen, fördern sie die Durchblutung und den Lymphfluss und helfen bei der Entschlackung des Gewebes. Außerdem wird das massierte Gewebe erwärmt, Verklebungen (zum Beispiel zwischen Haut und Unterhaut) werden gelöst, Muskeltonus und Muskelstoffwechsel werden positiv beeinflusst.
Verspannungen in der Muskulatur können gelockert werden, was schmerzlindernd wirkt. Du kannst die Knetungen am Rücken und an den Gliedmaßen durchführen.
Los gehts:
Um Knetungen durchzuführen, greifst du mit beiden Händen eine Hautfalte bzw. den Muskelbauch ganz locker und ohne zu quetschen zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger und bewegst die Hände s-förmig gegeneinander.
Einhand-/Handballenknetung
Bei dieser Knetung, wird nur mit einer Hand geknetet. Der Muskelbauch wird mit halbkreisförmigem Druck des Handballens (längs seines Faserverlaufs) gleichmäßig zur Seite hin verschoben. Knetungen mit einer Hand eigenen sich gut für kleine Hunde oder kleinere Areale. Du kannst die Knetungen so lange durchführen, bis du merkst, dass sich die Hautverschieblichkeit besser anfühlt, beziehungsweise die Muskulatur gelockert hat.
Zirkelungen
Auch die Zirkelungen solltest du erst anwenden, nachdem du deinen Hund mit Streichungen vorbereitet hast und das Gewebe bereits erwärmt und ein wenig gelockert ist. Bei den Zirkelungen massierst du mit den Fingerspitzen (nicht zu steil auflegen) in kreisenden Bewegungen, punktuell, mit langsam zunehmendem Druck in das Gewebe hinein. Alternativ kannst du bei großen Hunden und für größere Areale auch den Handballen nutzen. Mit Hilfe der Zirkelungen kannst du bis in die tieferen Gewebe- beziehungsweise Muskelschichten vordringen. Es handelt sich also um eine sehr intensive Form der Massage, die besonders gut geeignet ist, um Muskelverspannungen und Myogelosen (knotenförmige Verhärtungen im Muskel) zu massieren.
Achte bitte wie immer darauf, ob dein Hund Anzeichen von Unwohlsein oder Schmerz zeigt.
Auch die Zirkelungen kannst du so lange durchführen, bis du merkst, dass das Gewebe unter deinen Fingern weicher wird. Und nicht vergessen. Auch nach den Knetungen und Zirkelungen und dazwischen führst du wieder Streichungen durch.
Neben den genannten Massagegriffen gibt es noch weitere, wie zum Beisiel Schüttelungen und die sogenannten Hautreizgriffe (Klopfungen, Klatschungen, Hackungen). Diese solltest du dir vor Anwendung aber unbedingt von einem Fachmann zeigen lassen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen
Grundsätzlich gilt: Solltest du dir nicht sicher sein, ob du bestimmte Griffe bei deinem Hund anwenden darfst oder wie genau die Anwendung erfolgt, halte Rücksprache mit einem Hundephysiotherapeuten.
Beachte immer die Kontraindikationen einer Massage.
Beobachte deinen Hund genau (aus dem Augenwinkel, dennwenn du ihn anstarrst wird er sich nicht entspannen) und achte auf die Reaktionen seines Körpers.
Fühle dich im wahrsten Sinne des Wortes in deinen Hund hinein.
Unsachgemäß ausgeführte Griffe bringen unter Umständen mehr Schaden als Nutzen.
Und nun viel Spaß beim gemeinsamen (Er-)Fühlen und Entspannen.
Unser Film zur Hundemassage mit Hardy Keller ist aufrufbar über Hardys Profilseite.
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Bildquelle
- Alle Fotos: Daniela Maletzki
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