Artikelreihe Massage: Es geht los – Der erste Massagegriff

Was es bei der Massage grundsätzlich zu beachten gibt, welche Vorbereitungen du treffen solltest und welche Kontraindikationen für eine Massage gelten, das hast du schon im letzten Artikel erfahren.
In diesem Artikel erklärt dir Hey Fiffi-Trainerin Daniela Maletzki den wichtigsten Massagegriff.

Massage 2

Streichungen – Effleurage

Streichungen wirken auf den ersten Blick unspektakulär, sind aber die wichtigste Technik bei der Massage deines Hundes. Jede Massage beginnst und beendest du mit den Streichungen. Außerdem wendest du sie immer dann an, wenn du von einer Technik zu einer anderen Technik wechselst. Streichungen dienen auch der ersten Kontaktaufnahme zum Hund und dazu, sich gemeinsam auf das Kommende einzustellen.

Wirkungsweise:
Langsam und gleichmäßig ausgeführt wirken sie beruhigend und entspannend, fördern die Durchblutung (weswegen sie nicht bei Herz-/Tumorpatienten und bei der Gabe bestimmter Medikamente angewendet werden) und erwärmen das Gewebe (Haut, Unterhaut, Muskulatur). Schnelle Streichungen wirken eher anregend und sind für eine Entspannungsmassage nicht geeignet: Tiefe Streichungen mit mehr Intensität wirken zusätzlich dehnend. Schon während der Streichungen merkst du, an welchen Stellen sich dein Hund gerne anfassen lässt und an welchen nicht so gerne. Mit etwas Übung kannst du außerdem Temperaturunterschiede der Haut und verspannte Muskulatur erfühlen. Streichungen funktionieren sehr gut, wenn dein Hund entspannt auf der Seite liegt, sind aber bei einem Hund, der sich nicht hinlegen möchten auch im Stehen und Sitzen möglich.

Los gehts: 
Du beginnst, indem du mit der ganzen Handfläche und flach aufgesetzten Fingern, großflächig und mit sanftem Druck (Gewicht der aufliegenden Hand) entlang des Haarstriches (nicht dagegen) vom Kopf, über den Rücken bis hin zur Rute streichst. Lasse dabei zunächst die Stellen aus, an denen dein Hund nicht gerne angefasst werden möchte. Achte darauf, dass du nicht direkt über die Wirbelsäule streichst, viele Hunde empfinden das als unangenehm. Anschließend kannst du auch die Gliedmaßen ausstreichen.

Streichung ist nicht gleich Streichung – Die Techniken

Hand-in-Hand Streichungen

Hand-in-Hand Streichungen eigenen sich besonders gut für die Massage des Rückens, du beginnst am Hals (Halswirbelsäule), streichst von dort über den oberen Rücken (Brustwirbelsäule) bis zum unteren Rücken (Lendenwirbelsäule), entlang des Haarstriches. Du streichst mit beiden Händen im Wechsel, die Hände überkreuzen sich dabei. Während die eine Hand streicht, liegt die andere am Hund.

Massage 3

Einhandstreichungen

Einhandstreichungen können am ganzen Körper ausgeführt werden, eignen sich aber besonders gut für kleine Hunde und an den Gliedmaßen. Die Einhandstreichungen werden wie der Name schon sagt nur mit einer Hand ausgeführt, während die andere Hand ruhig auf dem Hund zu liegen kommt. Du kannst beginnen, indem du zunächst die Hintergliedmaße ausstreichst, dann den Rücken und anschließend die Vordergliedmaße, aber auch hier gilt wieder: Richte dich danach, was deinem Hund gefällt.

Massage 4

Streichungen mit den Daumen

An (sehr) kleinen Arealen, wie zum Beispiel den Pfoten kannst du auch anstelle der ganzen Hand nur mit deinen Fingern Streichungen ausführen. Nimm die Pfote vorsichtig in deine Hände (Vorsicht: nicht kitzeln) und führe die Streichungen mit den Daumen aus. Wie vorher, bei den Hand-in-Hand-Streichungen, streichst du jetzt Daumen-in-Daumen. Streichungen mit einzelnen Fingern sind auch bei besonders kleinen Hunden gut möglich, immer dann, wenn die ganz Handfläche zu groß erscheint.

Massage 2

Knöchelstreichungen

Die Knöchelstreichungen werden mit den Handknöcheln durchgeführt und können vor allem bei solchen Hunden sinnvoll sein, denen eine offene Handfläche unangenehm ist. Achte hier ganz besonders darauf, nicht zu viel Druck auszuüben, sonst wird es schnell unangenehm für deinen Hund.

Massage 5

Bei den Streichungen, solltest du darauf achten, dass deine Hände immer gut am Hundekörper anmoduliert sind, das heißt, dass du sie beim Streichen an die Körperstrukturen anpasst.

Längsstreichungen und Querstreichungen

Längsstreichungen werden in Richtung des Muskelfaserverlaufs durchgeführt, Querstreichungen entgegen des Muskelfaserverlaufs. Um diese Streichungen gezielt ausführen zu können und so bestimmte Muskeln gezielt zu massieren, musst du natürlich wissen, wo diese Muskeln liegen und wie sie verlaufen. Diese Form der Streichungen finden vor allem in der therapeutischen Massage, wie bei der Physiotherapie ihren Einsatz. Natürlich nimmst du auch schon über die normalen Streichungen Einfluss auf die Muskulatur deines Hundes.

Dauer der Streichungen

Wie oft und wie lange du die Streichungen durchführst, richtet sich auch danach, was dir und deinem Hund gefällt. 7-10 Streichungen pro Körperstelle/Körperareal sind ein guter Richtwert. Wie bereits gesagt, lässt du Stellen an denen dein Hund gar nicht angefasst werden mag, am besten erst einmal aus, vielleicht klappt es beim nächsten Mal schon besser und du darfst auch mal kurz an diesen Stellen anfassen. An Stellen, an denen dein Hund die Streichungen besonders genießt, darfst du auch länger massieren. Und immer daran denken, dass du die Massage auf jeden Fall mit den Streichungen beginnst und beendest und die Streichungen zwischen den Technikwechseln durchführst.

Welche Massagetechniken es noch gibt und wie man sie anwendet, das erfährst du im nächsten Artikel.

Unser Film zur Hundemassage mit Hardy Keller ist aufrufbar über Hardys Profilseite.

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