Olivers liebste Gassi Strecke ist die abendliche Siedlungsrunde. Und manchmal mag er die Strecke so gerne, dass er noch nicht wieder nach Hause gehen möchte. Wie Oliver zeigt, dass er jetzt doch noch gerne weitergehen möchte und wie Hey Fiffi-Trainerin Anja Püster darauf reagiert, lest ihr in unserer heutigen Alltagsgeschichte.
Oliver findet es unglaublich spannend zu riechen, welcher Hund schon wo war. Er fühlt sich sicher, denn er kennt die verschiedenen Wege sehr gut und weiß, was ihn wo erwartet. Ich nehme mir jeden Abend eine Stunde Zeit und lasse ihn bestimmen, wo er langgehen möchte. Ich passe auf, dass er nicht unter die Räder kommt, sage ihm Bescheid, wenn ich Hunde oder Katzen vor ihm sehe, was keine Kunst ist, denn er hat meistens die Nase auf dem Boden.
Streckenwart
Ich bin also eher ein Streckenwart. Mir ist es auch sowieso egal, wo wir langgehen, denn alles, was in dem Radius von einer Stunde Gassizeit ist, kenn ich nun auch in- und auswendig. Das macht aber nichts, weil ich ja ohnehin nur meinen Hund beobachte. Manchmal frage ich ein paar kleine Tricks ab, clicke und belohne es, wenn Oliver mich einfach mal so anschaut und manage natürlich Hundebegegnungen.
Ab nach Hause?
Wenn die Stunde rum ist, kündige ich ihm schon recht frühzeitig an, dass wir nun nach Hause gehen. Er hat eine genaue Karte von unserer Wohngegend im Kopf und in 90% der Fälle ist das ok und er nimmt dann von sich aus den nächstmöglichen Weg nach Hause und macht nicht noch die Runde um den nächsten Häuserblock. Tja, aber manchmal möchte er sooo dringend noch weiterlaufen und teilt es mir mit, indem er sich in den Weg reinsetzt, der eben nicht nach Hause führt, sondern vielleicht zur läufigen Hündin…oder zur tollen Urinstelle…
Warum sitzt er?
Sitzen haben wir sehr viel trainiert und vor allem auch das Sitz auf Entfernung. Da Leckerlies oft nicht so wichtig für ihn sind, habe ich als Belohnung häufig das Weitergehen eingesetzt.
Merkt ihr, was Olivers Gehirn Schlaues gemacht hat?
Ich sag mal das dröge Theoriewort: Operante Konditionierung
Er hat gelernt, dass er die Umwelt (mich) aktiv beeinflussen kann.
Sitzen wurde mit Weiterlaufen belohnt, also sitzt er jetzt, damit er weiterlaufen darf.
Und dabei guckt er sich sooo niedlich zu mir um und dann wieder in die Richtung, in die er gehen will, dass ich natürlich wieder schwach werde und ihm sage, dass wir doch noch weitergehen.
Ich kann einfach nicht anders.
Manchmal müssen wir trotz seiner eindringlichen Bitte aber doch mal nach Hause und das geht dann auch.
Ich erkläre ihm das sehr ausführlich und dann tut er mir den Gefallen und kommt mit.
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