Olivers Alltagsgeschichten – Olli macht blau

Viele Hunde wechseln im Laufe der Jahre ihre Gewohnheiten, genau wie wir Menschen auch. Das zu erkennen und darauf Rücksicht zu nehmen, ist nicht immer ganz einfach. Was tun, wenn Oliver auf einmal nicht mehr mit zum Gassiservice möchte? Hey Fiffi-Trainerin Anja Püster über veränderte Gewohnheiten in unserer heutigen Alltagsgeschichte.

Oliver macht blau
Bildquelle: Anja Püster

Neben meiner Tätigkeit als Hundetrainerin habe ich noch einen Gassiservice. Vormittags hole ich Hunde zu einem gemeinsamen Gruppenspaziergang ab. Es sind nie mehr als fünf Hunde und ich habe nur Stammkunden. Das heißt, die Gruppe ist eine Gemeinschaft, die über Jahre gewachsen ist und die Hunde kommen wirklich gut miteinander aus. Oliver und Lotti sind fast immer mitgekommen, da es gleichzeitig auch ihr „großer“ Spaziergang ist. Lotti ist nun 14 Jahre und will lieber zuhause schlafen.

Oliver mag nicht mehr mit

Oliver macht blau
Bildquelle: Anja Püster

Ok, damit kann ich gut umgehen, ABER nun zeigt Oliver auch immer öfter, dass er lieber zuhause bleiben möchten. Er möchte nach der sehr kurzen Morgenrunde nicht ins Auto, sondern in die Wohnung und knallt sich dann freudestrahlend vor die Heizung. Es gibt verschiedene Faktoren, die sein Verhalten beeinflussen. Im Winter muss er einen Mantel tragen und das findet er trotz unseres Trainings gaaaanz blöd und Autofahren ist nicht sein größtes Hobby. Ihm wird nicht schlecht und er schläft dort auch ausgestreckt, aber lieben tut er es nicht.

Was tun?

Zwei Jahre hatte er großen Spaß in der Hundegruppe und nun das. Eigentlich ist es ja kein Problem, ihn nicht mitzunehmen, aber ich hatte wirklich mit mir zu kämpfen, meine Gewohnheiten zu verändern und ich war auch sehr enttäuscht, dass er nicht mehr mit wollte. Meine Hunde sind auch meine Sozialpartner und ich bin es einfach nicht gewohnt, ohne sie meinen Tag zu verbringen. Für mich war der Gassiservice ganz fest mit meinen eigenen Hunden verbunden.

Bedürfnisse erkennen

Ich wollte diesen Artikel schreiben um zu zeigen, dass es eben oft nicht so leicht ist, die Bedürfnisse seines Hundes zu erfüllen. Eigene Gewohnheiten und Denkmuster zu verändern, braucht die emotionale Bereitschaft dazu und manchmal auch ein wenig Zeit. Als Hundetrainerin ist es ja meine Aufgabe, die Bedürfnisse der Hunde zu erkennen und sie den Besitzern zu erklären, aber Anpassung ist eben für beide Seiten schwierig und ein Prozess, der manchmal länger dauert und eigentlich auch nie abgeschlossen ist, da Bedürfnisse sich immer wieder verändern.

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