Anbinden vor dem Geschäft – Ein No-Go!

Nein, nein und nochmals nein! Es ist eine bekloppte Idee, seinen Hund vor einem Laden anzubinden, während man selbst einkaufen geht! Von Sonja Meiburg

anleinen

Ja, ich weiß, es ist bequem, wenn du deinen Gang zum Bäcker gleich mit dem Hundegassi verbinden kannst. Und ja, ich weiß, dein Hund ist total brav und wartet einfach geduldig, bis du wieder da bist. Und ja, natürlich hat das Geschäft, das du besuchst, ein riesengroßes Fenster und du hast deinen Hund die ganze Zeit über im Blick!

Und trotzdem!

Dinge, die hier in unserer Gegend in den letzten Jahren passiert sind:

Ein Hund, seines Zeichens ein größeres Kaliber und normalerweise ziemlich gelassen, ist vor dem Bäcker an einem Fahrradständer mit massiven Betonfüßen angebunden. Die Bäckerei liegt an einer Hauptstraße. Es fährt ein Auto vorbei. Das Auto hat eine Fehlzündung und es knallt total laut. Der Hund erschreckt sich. Er gerät so in Panik, dass er unfassbare Kräfte entwickelt. Er rennt mitsamt dem Fahrradständer los, auf die Straße. Zum Glück kommt gerade kein Auto. Bevor sein Frauchen ihn wieder einfangen konnte, hat er mit dem Fahrradständer drei Autos beschädigt.

Ein Hund wird vor dem Supermarkt angebunden. Die Leute gehen rein und raus, Einkaufswagen überall. Der Hund ist nervös. Eine Mutter mit Kind (etwa drei Jahre alt) geht vorbei. Das Kind reißt sich plötzlich los und läuft in seine Richtung. Bevor die Mutter reagieren kann, hat sich das Kind auf den Hund geworfen. Der Hund bellt erschrocken und zwickt zu (keine größere Bisswunde, zum Glück).

Ein Hund wird vor der Metzgerei angebunden. Frauchen sieht durch das große Fenster, wie ein älterer Herr mit einem Gehstock an ihrem Hund vorbeigeht. Als er fast am Hund vorbei ist, dreht sich der ältere Herr noch einmal um, und schlägt dem Hund den Gehstock vor die Brust. Unnötig zu sagen, dass Frauchen gleich raus ist und den Herrn zur Rede gestellt hat.

Ihr seht: Es geht nicht darum, ob euer Hund total brav, lieb, gehorsam, in sich ruhend und der allerbeste und liebste Hund der Welt ist. Das ist er selbstverständlich!
Es geht darum, dass andere Menschen für Situationen sorgen können, in denen dem Hund ganz blöde Sachen passieren, für die er gar nichts kann. Und das könnt ihr nicht verhindern! Egal, wie gut ihr aufpasst!

Also lasst euren Hund bitte nicht einfach irgendwo angeleint, während ihr einkaufen geht.

Dankeschön.

Kommentare

13 Antworten zu „Anbinden vor dem Geschäft – Ein No-Go!“

  1. Manfred Grilz

    Ha Du bist gescheit mit Deine Argumenten. Es ist bestimmt nicht gut den Hund vor einem Laden anzuhängen,nur wenn es die Menschen vor lauter Higäne und unsere Politik so verlangen. Bitte sage nicht zu Hause lassen. Du bist wtwas von gescheit und unmöglich. Bleib bei Deiner Ansicht ,sonst kommt mir die Kotze.

    1. Lieber Herr Grilz,

      vielen Dank für Ihren Kommentar.

      Es gibt kein Gesetz, das verlangt, dass Sie Ihren Hund vor einem Geschäft anbinden müssen. Sie finden sicher auch eine andere Lösung. Die überlasse ich ganz Ihrer Phantasie. Aber eine kleine Warnung unsererseits: Weitere Kommentare, die Beleidigungen enthalten, werden von uns gelöscht. Sie dürfen aber gerne weiter hier schreiben, wenn Sie höflich bleiben, so wie wir Ihnen auch höflich antworten.

      Liebe Grüße,
      Sonja Meiburg

    2. Anja Friedrich

      Ich stimme dem nicht zu. Es kommt ganz auf die Gegebenheiten und den Hund an. Man kann das nicht verallgemeinern. Ich kenne viele Hund-Mensch Konstellationen bei denen der Mensch genug Vernunft und Verstand besitzt die Situation so einzuschätzen, dass niemand zu Schaden kommt. Auch beim Spaziergang kann ein Kind plötzlich auscheren und den, an der Leine laufenden, Hund bedrängen. Es gibt keine absolute Sicherheit, da könnten wir uns gleich einbuddeln. Mein Hündin kommt überall mit hin. Bahnhof, Festival, Demo, zu allen Freunden, Baumarkt, Gartencenter, und und und. Warum sollte ich sie stundenlang allein zu Hause lassen. Sie wartet lieber ab und zu mal irgendwo (vor Läden etc.) und schaut sich die Gegend oder die Leute an. Natürlich binde ich sie dort fest, wo keine Leute vorbeistapfen oder eine Straße daneben ist. Wir haben übrigens das Bleib (Bleib=Entspannung) so weit trainiert, dass ich die Leine auch weglassen könnte (was ich in bestimmen Situationen auch mache). Manchmal, wenn ich im Supermarkt bin, bringe ich meiner Hündin etwas von der „Jagt“ mit. Dann setzen wir uns auf ne Wiese und Essen gemeinsam (nicht das selbe), was die Bindung fördert. Einen nervösen Hund würde ich auch nicht einfach vor den Laden setzten. Na ja, es ist halt nicht Schwarz-Weiß.

      1. Liebe Anja,

        vielen Dank für deinen Post.

        Dem stimmen wir nicht zu ;) Sämtliche Situationen, die im Artikel beschrieben sind, können deinem Hund, wenn er vor einem Geschäft angebunden wird, tatsächlich passieren (und sie sind auch schon passiert). Das Problem liegt halt weniger im Charakter deines Hundes, sondern mehr in der Situation des Angebundenseins unter Menschen, die man nicht sehen kann und auch nicht unter Kontrolle hat :)

        Liebe Grüße,
        Sonja vom Hey Fiffi-Team

  2. Melissa

    Ich hab da noch ein Argument: ich habe auch schon von Fällen gehört, wo der Hund, der vor dem Geschäft angebunden war, gestohlen wurde. Ich hätte da zu viel Angst. Mein kleiner ist zu jedem freundlich und würde für eine Wurst bestimmt mit jedem erstmal mitgehen bzw. könnte auch einfach weggetragen werden. Dann muss man eben einen extra Spaziergang machen, wo ist das Problem…

    1. Helga Wissing

      Meine Hündin hat gerade ihre Partnerhündin verloren. Es fällt ihr noch schwer alleine zu bleiben. Wir trainieren das. Wenn ich am Morgen Brötchen hole, nehme ich sie mit. Vor unserem Supermarkt gibt es einen so genannten Hundeparkplatz. Da binde ich sie kurz an. Meist nicht länger als 5 allerhöchstens 10 Minuten. Ich finde das bei einem braven, gut erzogenen Hund völlig in Ordnung. Gift kann jemand auch in den Garten werfen. Es ist sicher keine Ideallösung, aber ich verstehe auch nicht, dass das als völlig abwegig dargestellt wird. Man kann nicht jede Eventualität ausschließen, wenn lebende Wesen im Spiel sind. Aber man kann abwägen und der Situation angemessen entsprechend handeln. Dazu gehört für mich auch, den Hund kurze Zeit angebunden vor einem Laden zu lassen. Als ich Kind war, liefen übrigens noch viele Hunde frei herum. Da hat sich niemand etwas dabei gedacht. Das wäre heute natürlich nicht mehr denkbar, aber bitte, es muss möglich sein, je nach Situation zu entscheiden. Mit Vernunft und Verantwortung.

      1. Liebe Helga,

        wir können uns da nur wiederholen:
        Es geht nicht darum, ob der Hund gut erzogen ist.
        Es geht darum, dass die Halter*innen ihren Hund damit einem gefährlichen und unnötigen Risiko aussetzen.
        Wie schon zig Mal geschrieben und erklärt: Hunde werden gestohlen, getreten, misshandelt, beschimpft. Hunde erschrecken sich und geraten in Panik. Das sind alles Dinge, die wir uns nicht ausdenken. Die sind bereits passiert.

        Wenn du deinem Hund diesem Risiko aussetzen möchtest, können wir dich daran natürlich nicht hindern. Das ist deine Entscheidung. Aber ja, wir finden das völlig abwegig und raten auch jeder und jedem davon ab, das zu tun.

        Liebe Grüße,
        Sonja vom Hey Fiffi-Team

  3. Juan

    Das sehe ich anders, obwohl ich selber sehr ähnliche Erfahrungen gemacht habe wie die, die Du beschreibst. Bei mir war es ein „Aufsteller“, den mein – damals Junghund – 50m die Straße herunter gezogen hat.

    Gelernt habe ich daraus, meinen Hund nicht mehr an beweglichen Objekten anzubinden, mehr nicht. ;)

    Bzw. inzwischen gar nicht mehr.
    Das hat einiges an Training gekostet, dass der Hund nicht aufsteht, selbst wenn er angesprochen und mit Leckerlis gelockt wird, da er ansonsten als ausgebildeter Therapiehund darauf konditioniert wurde, selbständig zu den Leuten (vor allem Rolli-Fahrern und Kindern) hinzugehen, die gerne die Aufmerksamkeit des Hundes hätten.

    Aber aufgestanden ist meine „abgelegte“ Hündin z.B. noch einmal letztes Jahr: Ich sah durchs Fenster, dass mein Hund aufgestanden war, ging raus aus dem Buchladen und spielte etwas Enttäuschung, als die Dame 3 Meter weiter sagte, sie hatte meinen Hund zwischen den Kartenständern nicht gesehen und wäre ihr auf die Rute getreten.

    Gelernt habe ich daraus, den Hund für alle sichtbar abzulegen, nicht versteckt in der Ecke. :)

    Der Hund will an meiner Seite sein, ich will den Hund bei mir haben, also geht er mit, wann immer es geht, das ist für mich logisch. Ein „extra Spaziergang“, nur um den Hund nicht ein paar Minuten vor einem Geschäft warten zu lassen, ist mir zu ineffizient. Ich laufe jeden Tag ca 7 km mit meinem Hund, ein extra Gang zum Supermarkt wären zwei zusätzliche Kilometer, zur Bäckerei einer. Der Hund wäre in der Zeit alleine zu Hause und wäre von meiner Wahl, aus der Angst ihn vor dem Geschäft nicht alleine lassen zu können und ihn daher einfach gar nicht mitzunehmen, sicherlich nicht begeistert. ;)

    Womit du Recht hast, ist, dass viele Sachen passieren können. Allerdings ist das Risiko, dass einem gut gesicherten Hund etwas passiert, sehr viel geringer, als dass er sich beim Hundesport verletzt. Und da würde man auch nicht sagen, „lasst eure Hunde zu Hause und geht alleine zum Hundesport, denn er könnte sich verletzen.“ ;)

    Der Beitrag sollte daher nicht lauten „lasst eure Hunde zu Hause“ sondern „denkt mit für eure Hunde, ihr Schwachköpfe, und bindet sie nicht an beweglichen Objekten an oder so, dass die Leute drauftreten!“

    Peace.

    1. Lieber Juan,

      danke für deine Nachricht.

      Dann hoffen wir einfach mal, dass dein Hund vor einem Geschäft nicht gestohlen oder getreten wird. :) Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass alles gut geht!

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

      PS: Normalerweise geben wir Posts, in denen Beleidigungen wie „Schwachköpfe“ stehen, nicht frei. Bitte das nächste Mal drauf achten ;)

  4. IngoBear

    Sehr gut formuliert und auf den Punkt gebracht! Bin vollständig Deiner Meinung! Bin über die recht sehr naiven und unüberlegten, teilw. unpassenden Kommentar erschrocken. Wer sein Tier liebt lässt es halt, auch wenn es nur wenige Minuten sind , nicht alleine an einem Geschäft angeleint sitzen. Dafür ist die Umwelt viel zu unberechenbar!

  5. Steffi

    Grundsätzlich bin ich auch kein Freund davon, einen Hund vor einem Geschäft anzubieten. Ich selber mache das nur bei unserem Stammbäcker. Dort kann ich ihn an einem Geländer direkt vor der Eingangstür anmachen (ist eine große Glastür). Uns trennen vielleicht 6 oder 7 Schritte voneinander und wir können uns beide sehen. Der Einkauf beim Bäcker dauert vielleicht 1 bis 2 Minuten. Mein Hund (Labrador) liebt Menschen und Geschäfte. Selbst wenn er angebunden ist und jemand ihn streicheln möchte, freut er sich darüber. Er geht aber nie unaufgefordert zu Menschen hin (diese müssen ihm quasi eine „Einladung“ geben). Wie gesagt, er geht sehr gerne Einkaufen (viel lieber als ich), egal ob Apotheke, Zeitungsladen, Karstadt oder Ähnliches. Mein Hund hat so viele menschliche Freunde in Geschäften, die immer wollen, dass er sie besuchen kommt (teilweise sogar in Geschäften, wo eigentlich keine Hunde rein dürfen). Wenn ich doch mal etwas besorgen muss, wo er nicht mit rein darf, dann mache ich das in der Zeit, wo er Mittagsschlaf macht oder ich bringe ihn zu einem Familienmitglied (wenn es länger als eine Stunde dauert).

    Es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er seinen Hund draußen anbindet. Ich sehe es so, dass es leider auch böse Menschen gibt, die einem Hund etwas antun wollen.

    Abgesehen davon sollte man es mal aus einer anderen Sicht sehen. Welcher Mensch würde es schön finden 30 Minuten oder noch länger vor einem Geschäft warten zu müssen?

    Ach ja, wir wohnen in einer Großstadt.

    1. Liebe Steffi,

      vielen Dank für deine Zeilen.

      Das Schlimme ist ja, dass du eben nicht nur für dich selbst entscheidest, sondern für deinen Hund mit. Der sucht es sich ja nicht aus, ob er vor dem Geschäft angebunden wird oder nicht.

      Und leider gibt es Umstände, unter denen das Anbinden für einen Hund (und ggf. auch für seine Umwelt) sehr nachteilsbehaftet sein kann.

      Liebe Grüße,
      Sonja vom Hey Fiffi-Team

  6. Anja sabine Gurr

    unglaublich,ich wundere mich doch,wieviel Menschen ihre Verantwortung für ein Tier hinten anstellen.Es ist unmöglich den Hund im Blick zu haben in einem Supermarkt.Und ihn vorne am Geländer anzubinden ist für mich respektlos.,es gibt Menschen,die haben Angst vor Hunden!Ein Hund kann gut alleine sein.Die allermeisten meinen, er denkt wie ein Mensch, deshalb muss er Privilegien haben.Nein! Ich bin da ganz bei Euch,liebe Sonja.Gerade weil ich meinen Hund sehr liebe,würde ich ihn niemals nur 1 sec. dort unbeaufsichtigt lassen.
    Aber, jeder kann es machen wie er möchte,
    Meinem gönne ich da auch mal ne Auszeit von mir.
    schöne Grüße
    Sabi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner