Kennst du die Situation auch? Dein Hund ruht vielleicht in seinem Körbchen, aber sobald du aufstehst, ist er wach? Möchte dein Hund dir auch am liebsten überall hinterher rennen und wartet jammernd vor der verschlossenen Bad Tür? Oft wird behauptet, dass dein Hund dich kontrollieren möchte, wenn er dir in der Wohnung überall hinterher läuft. Er würde deinen Rang in Frage stellen und sich als Chef fühlen, wenn er dich auf Schritt und Tritt verfolgt. In diesem Artikel von Hey-Fiffi-Trainerin Susanne Bretschneider erfährst du, was aber tatsächlich hinter diesem Verhalten stecken kann!
Du hast das Gefühl, dein Hund ist ein Kontrolletti? Nun, es könnte auch anders sein…
Es ist einfach spannend!
Hand aufs Herz! Wie oft bekommt dein Hund deine Aufmerksamkeit, wenn er bei dir ist? Da fällt ein Stückchen Wurst in der Küche beim Zubereiten des Essens von der Theke, oder du beginnst ein kleines Spiel mit deinem Hund. Auch kleine Tricks oder Übungseinheiten zwischendurch machen deinem Hund Spaß. Eine der Ursachen für das Verfolgen kann einfach sein, dass dein Hund eine Erwartungshaltung aufgebaut hat: „Wenn Frauchen aufsteht, dann passiert immer etwas Tolles!“ Er hat einfach Sorge, etwas zu verpassen!
Häufig erleben wir das in derselben Form beim Öffnen des Kühlschranks oder beim Gang zum Hunde-Kekse-Schrank. Der eben noch tief schlafende Hund ist plötzlich putzmunter und wartet neben dir auf die nächste Gelegenheit für ein Leckerchen.
Dein Hund ist unsicher!
Die andere, nicht so schöne Ursache kann Trennungsstress sein. Dein Hund befürchtet, dass du ihn alleine lässt, wenn du aufstehst. Hunde, die ihre Halter auf Schritt und Tritt verfolgen, leiden oft darunter, wenn sie alleine sein müssen. Leider wird Trennungsstress oft erst dann bemerkt, wenn die Wohnung verschmutzt wurde oder der Nachbar sich über langanhaltendes Jammern oder Bellen beschwert. Aber Trennungsstress ist schon weitaus früher erkennbar.
Wenn dein Hund sofort hellwach ist und immer hinter dir her läuft, kann es auch sein, dass er Angst vor dem Alleinsein hat.
Meist wird empfohlen, den Hund vor dem Alleinebleiben mit einem großen Spaziergang oder einem Spiel müde zu machen und dann ohne große Ankündigung ganz kurz die Wohnung zu verlassen. Nach und nach soll dann die Dauer verlängert werden. Auf Rufe des Hundes soll man auch nicht reagieren und beim Reinkommen den Hund am besten ignorieren.
Leider wird bei dieser Art des Trainings nicht berücksichtigt, dass dein Hund erst einmal lernen muss, dass du ihm auch in der Wohnung nicht immer zur Verfügung stehst. Für viele Hunde stellt schon die verschlossene Tür zum Bad oder zur Küche ein Problem dar.
Woran erkennst du, was auf deinen Hund zutrifft?
Wenn dein Hund unter Trennungsstress leidet, sieht die Körpersprache anders aus, als wenn er eine Erwartungshaltung hat. Bei ersterem kann es sein, dass er häufiger gähnt, sich kratzt und schüttelt. Die Ohren sind oft angelegt, ebenso auch die Rute. Manche Hunde wirken plötzlich kleiner, weil sie geduckt laufen.
Hat dein Hund eine freudige Erwartungshaltung, wird er mit aufgerichteten Ohren und wedelnder Rute hinter dir herlaufen.
Was kannst du tun, damit dein Hund dir in der Wohnung nicht immer hinterher läuft?
Hast du den Eindruck, dass dein Hund sich Sorgen macht, solltest du einen kompetenten Trainer zu Rate ziehen und mit deinem Hund kleinschrittig das Alleinebleiben trainieren.
Erwartet dein Hund dagegen immer Action, wenn du aufstehst, kannst du ihm das Bleiben auf seinem Platz schmackhaft machen. Gib ihm anfangs immer ein Leckerchen auf seiner Decke, beziehungsweise dort, wo sich dein Hund gerade aufhält. Belohne ihn, wenn er dir nicht hinterher läuft. Auch Rituale, die deinem Hund signalisieren „Jetzt tun wir etwas zusammen!“ können deinem Hund helfen, entspannt zu bleiben, wenn du in deiner Wohnung umherläufst.
Fazit
Du siehst, dein Hund hat andere Gründe, dir hinterher zu laufen, als dir den Rang streitig zu machen. Er hat entweder Angst, dass du ihn alleine lässt oder er erwartet, dass du mit ihm etwas Tolles machst.
- Themenseite: Angst vor dem Alleinbleiben
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