Da die Zeit die wir mit unseren Hunden verbringen können oft knapp bemessen ist, nehmen viele Hundehalter ihre Vierbeiner mit wenn sie Freizeitaktivitäten nachgehen. Die Idee ist toll denn so haben die Sozialpartner Mensch und Hund einfach mehr voneinander. Allerdings sind die Bedürfnisse von Mensch und Hund oft sehr verschieden und Hey Fiffi-Trainerin Anja Püster möchte euch gern ihre Beobachtungen schildern, damit in Zukunft auch die Hunde einen Mehrwert haben, wenn sie ihre Menschen begleiten.
Veranstaltungen wie Messen, Flohmärkte, City- und Shoppingtouren sind bei uns Menschen sehr beliebt, aber wie fühlen sich die Hunde dabei? Natürlich gibt es sie, die Hunde, die sich völlig souverän in Menschenmengen bewegen, andere Artgenossen unwichtig finden, frei von Ängsten sind und selbst im größten Trubel noch Spaß haben. ABER: Die kann man mit der Lupe suchen. Die meisten Messen und Shoppingbegleithunde aber zeigen viele Anzeichen von Stress, Angst und Überforderung.
Was möchte der Hund?
Während wir Menschen unsere Augen hierhin und dorthin wandern lassen, um interessante Dinge wahrzunehmen und uns zu orientieren, möchte der Hund genau dasselbe mit seiner Nase tun. Allerdings braucht er dafür meist länger als wir und möchte dazu natürlich auch stehenbleiben.
Tja, was passiert?
Der Mensch ist so abgelenkt und in seiner eigenen Welt, dass er den Hund einfach mitzieht, ohne auf ihn zu achten. Ab einer bestimmten Hundegröße wird das anstrengend und der Hund wird dann verbal angepflaumt, weil es ja unbequem ist, so viel Gewicht hinter sich herzuziehen. Die kleinen Hunde haben es noch schwerer, denn sie müssen ja nicht nur aufpassen, dass sie nicht getreten werden, sondern sie werden einfach mitgeschleift, da ihr Gewicht ja kaum bemerkt wird.
Aufmerksamkeit
So hat der Hund natürlich gar nichts von der gemeinsamen Zeit mit seinem Menschen. Mein Vorschlag wäre: Der Hundehalter bleibt immer mit einem Teil seiner Aufmerksamkeit bei seinem Hund und bemerkt so, wenn der Vierbeiner stehenbleibt, um zu schnüffeln. Sinn macht natürlich auch, ein gut (positiv) trainiertes Signal zu haben, um den Hund zum Weitergehen aufzufordern.
Manchmal braucht es Zeit
Und dann gibt es ja auch noch die Situationen, in denen dein Hund Angst hat, sich mal etwas anschauen, anderen Hunden ausweichen oder ihnen sogar freundlich „Hallo“ sagen möchte. All das sollten wir bemerken und adäquat reagieren, wenn unser hündischer Freund uns begleitet. Wir wollen doch, dass es ihm gut geht.
Mitnehmen?
Deshalb überlegt euch bitte gut, ob ihr Lust habt, beim Shoppen immer einen Teil eurer Aufmerksamkeit eurem Hund zu schenken, seine Bedürfnisse zu erfüllen und dafür zu sorgen, dass er sich sicher und wohl fühlt. Wägt ab, ob die gemeinsame Zeit auch für den Hund Qualitätszeit ist oder ob er einfach „mit muss“. Wichtig zu bedenken ist auch, dass solche Erlebnisse sich nicht unbedingt positiv auf das Verhältnis vom Hund zu seinem Menschen auswirken. Wir Hundehalter sind ja die einzigen, die dafür sorgen können, dass sich die uns anvertrauten Hunde sicher und gut fühlen können. Tun sie das nicht in unserer Gegenwart, ist das wirklich traurig. Also: Genießt die Zeit mit euren Hunden und achtet darauf, dass die Vierbeiner sie auch genießen können.
Schreibe einen Kommentar